Sport bewegt Millionen und Milliarden

Wer hätte das gedacht: König Fußball liegt in der Gunst der sportlich aktiven Bundesbürger abgeschlagen auf Platz neun. Gerade einmal 7,6 Millionen über 16-Jährige standen im Jahr 2015 mehr oder weniger regelmäßig auf dem Platz – und ließen sich ihr Hobby auch nicht sonderlich viel kosten, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW).

 

Locker getoppt, so die Autoren der Sportstudie, würden die Fußballer zum Beispiel von den 23 Millionen Schwimmfreunden und den 21 Millionen Radlern. Am zahlungsfreudigsten seien dabei die Fitnessjünger – nicht zuletzt, weil Fitnessstudios eben nicht ganz billig seien. Mit 13 Milliarden Euro seien Sportgeräte und –ausrüstung der größte Ausgabenposten aktiver Sportler in Deutschland.. Doch schon auf Platz zwei schlagen die Fahrtkosten – etwa zum Training – mit 12,3 Milliarden Euro zu Buche. Dabei stehe das Auto hoch im Kurs: Gerade einmal 5 Prozent der Ausgaben entfallen auf Bus und Bahn.

 

Über fünf Milliarden Euro für "Passivsport"

 

Bei Deutschlands "Sofasportlern" habe Fußball dagegen die Nase weit vorn. 5,1 Milliarden Euro ließen die Fans für ihre passiven Sportinteressen springen – abgeschlagen auf den Plätzen zwei und drei folgten Basketball und Eishockey mit 259 beziehungsweise 232 Millionen Euro. Unterdessen seien insgesamt 60,6 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung in Deutschland auf das Konto des Sports gegangen. Mit dem Sport werde hierzulande in etwa so viel erwirtschaftet, wie die Metallerzeuger oder das Verkehrsgewerbe leisteten.

 

Österreich fällt aus dem Rahmen

 

Im europäischen Vergleich habe die körperliche Ertüchtigung in Deutschland eine eher durchschnittliche wirtschaftliche Bedeutung. Völlig aus dem Rahmen falle dagegen Österreich – in erster Linie wohl dank des Skisports:

In der Alpenrepublik arbeiteten im Jahr 2013 knapp 8 Prozent der Erwerbstätigen mit "Sportbezug" und steuerten fast 6 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei.

 

Ein Thema für Investoren

 

Vor diesem Hintergrund ist dieser oft noch unterschätzte Markt von ganz besonderer Bedeutung und zwar im nationalen wie im internationalen Maßstab. Darüber hinaus gibt es nicht wenige Sportunternehmen, die den Gang an die Börse gewagt haben. Der Fußball-Bundesligist, Borussia Dortmund, ist hier das klassische Beispiel. Somit wird deutlich, dass auch der Sport ein Thema für Investoren sein kann und ist.

 

Der Blick über den Tellerrand

 

Schaut man über den deutschen "Tellerrand" hinaus, so fällt der Blick sofort auf die großen Sportmärkte in den USA und Asien. Auch dort erfreut sich der Sport wachsender Beliebtheit. Und das nicht nur bei den Sportlern selbst, sondern auch bei den Anlegern. Apropos Investoren: Hier zeigt der arabische Markt immer mehr Interesse an dieser Branche. Auch dieser Markt möchte am Erfolg des Sports teilhaben. mei