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Fußball Sports & Co.  ·  27. April 2019

Fußballclubs in der gesellschaftlichen Verantwortung

Dennoch sei das klassische Vereinswesen unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auch weiterhin das Fundament jedes einzelnen Proficlubs, so die Sportexperten von der Unternehmensberatung Deloitte. Schaue man sich Umsätze und Mitarbeiterzahlen von Bundesliga-Clubs an, seien diese durchaus mit mittelständischen Unternehmen vergleichbar.

 

Der durchschnittliche Umsatz, so die Experten, lag (inklusive Transfers) in der Saison 2016/17 bei 187 Millionen Euro. Auch die Zahl der in der Bundesliga direkt Beschäftigten sei seit 2007/08 um durchschnittliche 3,6 Prozent pro Jahr auf nunmehr 13.535 Personen gestiegen. "Mit dieser wirtschaftlichen Stärke gehen auch gestiegene Erwartungen einher", sagt Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. "Die Clubs müssen heute nicht nur sportlichen Anforderungen gerecht werden - Fans, Mitglieder, Sponsoren, Politik und andere Stakeholder erwarten zunehmend, dass die Bundesligisten auch gesellschaftlich eine immer größere Verantwortung übernehmen." 

 

Engagement wird in Stiftungen organisiert

 

Zahlreiche Clubs organisierten ihr Engagement mittlerweile über Stiftungen oder eigene Abteilungen für Corporate Social Responsibility (CSR). In der Saison 2017/18 waren pro Club im Durchschnitt drei hauptamtliche Vollzeitmitarbeiter dem Thema zugeordnet. Daran sei zu erkennen, dass Nachhaltigkeit - passend zu den sportlichen Leistungen und dem Engagement der Clubs - in der Bundesliga bereits eine besondere Rolle einnimmt und mit der Professionalisierung des Sports einhergeht. 

 

FC Schalke 04 hat als einer der ersten Bundesligaclubs eine CSR-Abteilung etabliert

 

Der FC Schalke 04 hatte als einer der ersten Bundesligavereine bereits 2013 eine eigene CSR-Abteilung ins Leben gerufen. Wie die meisten Sportvereine sei auch der FC Schalke 04 tief in seiner Heimatregion verwurzelt. Im Gespräch  machten die Gelsenkirchener deutlich, dass gerade in ihrer vergleichsweise strukturschwächeren Heimat das Engagement des Vereins von Fans und Mitgliedern nicht nur tatkräftig unterstützt, sondern auch aktiv eingefordert werde. 

 

Soziale Verantwortung sticht hervor

 

Die Umfrage zeigt, wie die Clubs die klassischen CSR-Handlungsfelder ökonomische Wertschöpfung, soziale Verantwortung und ökologisches Bewusstsein gewichten. Besonders steche hier die soziale Verantwortung heraus. Alle Umfrageteilnehmer stuften das Thema als wichtig ein. In diesem Bereich seien viele Clubs bereits seit vielen Jahren aktiv. Das spiegele sich auch in der Reife des bestehenden Engagements und in den aktuellen Zielsetzungen der befragten Proficlubs wider. Häufig gehe es aktuell darum, das bestehende soziale Engagement weiter gezielt auszubauen und stärker an dessen Wirkung zu orientieren. Maßnahmen werden inzwischen kontinuierlich systematisiert und gebündelt, um hierdurch das soziale Engagement nachhaltig zu intensivieren. 

 

Clubs können auf ihre Kernkompetenzen zurückgreifen

 

Inhaltlich könnten die Bundesliga-Clubs in diesem Bereich auf Kernkompetenzen zurückgreifen: Ein Drittel der befragten Clubs priorisiert vor allem Gesundheits- und Bildungsförderung zusammen mit der generellen Förderung von Kindern und Jugendlichen. 27 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen vor allem Integration als eine der Top-Prioritäten. 

"Die Bundesliga-Clubs können durch ihre erhebliche wirtschaftliche Leistung die jeweilige Heimatregion nachhaltig stärken und dort weiterhin einen langfristigen Mehrwert erzeugen", erklärt Vinzenz Fundel von Deloitte Sustainability. Zu den Maßnahmen, die unter ökonomische Wertschöpfung fielen, gehörten heutzutage auch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Sponsorenauswahl, im Einkauf und beim Eingehen von Partnerschaften mit Unternehmen oder sonstigen Einrichtungen. Vor allem aber können die Clubs am Standort ansässige Unternehmen aktiv in ihre Geschäftstätigkeiten einbinden und regionale Akteure miteinander vernetzen. 

 

Die Sorge um den Klimawandel

 

Was die Gesellschaft zunehmend bewege, geht auch am Profifußball nicht spurlos vorbei. Die Sorge um den Klimawandel, die Rohstoffknappheit oder das Müllproblem gewinnen auch für die Bundesliga-Clubs an Bedeutung. Fans, Investoren und Sponsoren fordern hier gezielt mehr Verantwortung und Engagement. Daher setzen sich inzwischen immer mehr Fußballclubs konkrete Ziele zur Umsetzung ihrer ökologischen Verantwortung. 

 

Auswahl von klimafreundlichen Lieferanten

 

Die Aufstellung des ökologischen Engagements reicht inzwischen bis hin zum CO2-neutralen Stadion. Zukünftig wird wohl das gesamte Umsetzungspotenzial über alle Wertschöpfungsebenen ausgebreitet werden und das ökologische Bewusstsein abteilungs- und clubübergreifend, zum Beispiel durch die Auswahl klimafreundlicher Lieferanten, gefördert. 

 

Nachhaltigkeitsmanagement schreitet voran

 

Ökonomische Wertschöpfung, soziale Verantwortung und ökologisches Bewusstsein- in allen drei untersuchten Bereichen wollten die Bundesligisten ihr Engagement in Zukunft gezielter mithilfe von Wirkungsmessungen untermauern. Auch die Professionalisierung des Nachhaltigkeitsmanagements schreite bei nahezu allen befragten Proficlubs mit großen Schritten voran. Hier gewinnen künftig partnerschaftliche Ansätze und gemeinschaftliche Aktivitäten der Clubs einen deutlich höheren Stellenwert. Aber auch der Antrieb, die Positionierung in Gremien und die Vorreiterrolle bei Dachorganisationen wie dem DFB, dem NFV (Niedersächsischer Fußballverband) oder insbesondere der DFL (Deutsche Fußball Liga) und der DFL-Stiftung spielen eine wichtige und motivierende Rolle. pm, mei

Quelle: Deloitte

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