SPD will Entgegenkommen der Union

Mit Blick auf die vereinbarte Halbzeitbilanz der Regierung sagte Scholz dem Hamburger Magazin stern: "Wir müssen zu Potte kommen beim Abbau des Soli für die meisten Steuerzahler, beim Klimaschutz und bei der Grundrente."

 

Die Bilanz sei "für uns ein Ansporn, gut zu regieren, und für die Union eine Mahnung, uns nicht am langen Arm verhungern zu lassen", so der SPD-Politiker weiter. Er nehme die Halbzeitbilanz "sehr ernst". 

 

Chancen bei der nächsten Bundestagswahl

 

Trotz der verheerenden Lage seiner Partei nach der Europawahl und dem Rückzug von Ex-Parteichefin Andrea Nahles bekräftigte Scholz den Anspruch der SPD, den nächsten Kanzler zu stellen. "Die Chance, stärkste Partei zu werden, ist bei der nächsten Bundestagswahl deutlich größer als in vielen Jahren zuvor", sagte der Finanzminister dem stern. Zum ersten Mal seit 1949 werde es einem Wettbewerb um das Kanzleramt geben, bei dem keine Partei einen Kanzler oder eine Kanzlerin ins Rennen schicke. "Wenn wir es gut machen, haben wir also eine Chance", so Scholz. "Wir dürfen uns nicht kleiner machen, als wir sind." 

 

"Müssen das Ruder herumreißen"

 

Der Rückzug von Andrea Nahles gehe ihm "persönlich sehr nahe", sagte Scholz. Manche Kritik an ihr habe ihn "erschüttert. Das geht auch nicht so schnell weg." Der Rücktritt der Partei- und Fraktionsvorsitzenden habe allerdings etwas ausgelöst, "bei jedem in der SPD", so Scholz weiter. "Es ist auch dem Letzten klar, dass wir das Ruder rumreißen müssen." pm, ots

Quelle: stern