Die Zinsen bleiben weiter unten

 "Mit Blick auf die niedrige Inflation, Konjunktursorgen und politische Unwägbarkeiten wie Brexit und Handelsstreit gibt es aktuell keinen geldpolitischen Spielraum nach oben. Die Bauzinsen sind im Zuge dessen in den vergangenen Tagen bereits auf ein neues historisches Allzeittief gefallen", erklärt Mirjam Mohr, Vorständin der Interhyp AG.

 

Die im monatlichen Interhyp-Bauzins-Trendbarometer befragten Experten sehen mehrheitlich anhaltend niedrige Zinsen, sowohl in den nächsten Wochen als auch auf Halbjahres- bis Jahressicht.  "Das historische Allzeittief beim Baugeld kann zum entscheidenden Schlüssel für Wohneigentum werden - wenn Käufer besonnen und vorausschauend finanzieren", erklärt Mohr. Bei aktuellen Bestkonditionen von deutlich unter einem Prozent für zehnjährige Darlehen rät die Expertin zu Anfangstilgungen von mindestens drei Prozent und mehr. Wie günstig Darlehen seien, zeige ein Blick auf den Zinsverlauf der vergangenen Jahre, als die Zinsen teilweise beim Doppelten und Dreifachen lagen - vor zehn Jahren lag das Zinsniveau sogar bei mehr als dem Vierfachen. 

 

An dem historisch niedrigen Zinsniveau ändert sich voraussichtlich nichts

 

An dem historisch günstigen Zinsniveau werde sich voraussichtlich nicht viel ändern, selbst wenn es zu kleinen Korrekturen käme. Das gehe aus dem aktuellen Interhyp-Bauzins-Trendbarometer hervor, für das Interhyp monatlich die Experten von zehn namhaften Kreditinstituten in Deutschland befrage. Schon zum zweiten Mal in Folge seien diejenigen Experten, die in absehbarer Zeit mit steigenden Zinsen rechneten, nicht mehr in der Mehrheit. Vielmehr erwarteten die meisten auf Halbjahres- bis Jahressicht eher gleichbleibende Zinsen - einige hielten sogar fallende Zinsen für möglich. Mohr: "Anzeichen für eine nachhaltige Trendwende sehen wir derzeit nicht." 

 

Investoren greifen zu sicheren Anlagen

 

Solange die Konjunktur weltweit schwächele und die Märkte schwer einschätzbar seien, griffen Investoren zu sicheren Anlagen wie etwa den zehnjährigen Bundesanleihen. Die hohe Nachfrage lasse deren Renditen sinken, was Anleger für die versprochene Sicherheit gern in Kauf nehmen. Weil sich die Bauzinsen unter anderem an den Renditen der langfristigen Anleihen orientierten, tendierten sie aktuell so günstig. Auch von den Notenbanken gingen aktuell keine Impulse für steigende Zinsen aus. pm. ots, mei

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