Pedelecs sorgen für elektrischen Rückenwind

Hiermit erhöhe sich nicht nur die Mobilität vieler Verkehrsteilnehmer ob jung oder alt, sondern auch deren Fitness werde gesteigert. Nicht nur für jene, die viele Jahre kein oder nur wenig Fahrrad gefahren sind, bedeutet der Umstieg beziehungsweise der Aufstieg auf das Pedelec in vielfacher Hinsicht eine nicht zu unterschätzende Umstellung und birgt viele Unfallgefahren.

 

Ob höheres Gewicht des Pedelecs,  das richtige Zusammenspiel zwischen Schaltung und Unterstützungsstufe des Motors bei Berg- und Talfahrten, in Kurven und auf verschiedenen Straßenbelägen muss trainiert werden und auch das richtige Bremsverhalten aus oftmals höheren Geschwindigkeiten gilt es sukzessive zu erlernen.  

 

Vor dem Kauf eine Probefahrt machen

 

Vor dem Kauf eines Pedelecs bei einem Fachhändler sollte zuvor eine längere Probefahrt gemacht werden. Hierfür bieten Fahrrad- und Pedelechändler meist auch an, ein Test-Pedelec gegen eine Gebühr für einen Tag oder ein Wochenende zu mieten. Wählen Sie dann am besten Wege, die Sie sonst auch immer befahren, damit Sie gut einschätzen können, wie Sie mit dem Pedelec zurechtkommen und welches am besten geeignet ist.

 

Entscheidung für Ketten- oder Nabenschaltung

 

Dies umfasst sowohl die Rahmenform, also zum Beispiel Tiefeinsteiger, Trapezrahmen oder Diamantrahmen wie auch die Position des Elektromotors – Front- oder Hecknabenmotor oder der am meisten verbaute Mittelmotor. Wichtig sei zudem die Entscheidung, für Ketten- oder Nabenschaltung, Reifenprofil und –breite sowie die passende Rahmenhöhe. Wenn Sie eher selten Fahrrad fahren, ist der Umstieg auf ein Pedelec eine ganz besondere Herausforderung. Viele sind mit der ungewohnten Handhabung überfordert. Pedelec-Experte Cornelius Blanke vom ADAC: „Üben Sie vor der ersten längeren Ausfahrt auf wenig befahrenen Radwegen oder Straßen, damit Sie ein Gefühl für Handhabung und Bremsweg bekommen“, rät  Blanke.

 

Darauf sollten Pedelec-Fahrer im Straßenverkehr achten

 

  • Die höhere Geschwindigkeit und das deutlich höhere Gewicht des Pedelecs gegenüber einem Fahrrad werden aufgrund fehlender Erfahrung schnell unterschätzt. Deshalb sollten Sie sich mit dem neuen Gefährt vertraut machen, bevor es auf die Straße geht.
  • Die eigene Leistungsfähigkeit wird leicht überschätzt und der Kräfteeinbruch kommt mitunter plötzlich, deshalb sollte man auf jeder Tour Flüssigkeit und einen Müsliriegel oder Traubenzucker dabei haben.
  • Die Fahrübungen in einer ruhigen Umgebung oder ein professionelles Training helfen Ihnen, Beschleunigung, Geschwindigkeit und Handling des Fahrrads einschätzen zu lernen und so ganz gezielt die Fahrtechnik zu schulen.
  • Mit einem Pedelec sollten Sie besonders vorausschauend fahren. Immerhin sind Sie durch die elektrische Unterstützung häufig schneller unterwegs als mit einem normalen Fahrrad. Daher ist es wichtig, rechtzeitig das Abbiegen anzuzeigen und beim Geradeausfahren den Blickkontakt zu abbiegenden Autofahrern aufzunehmen.
  •  Das Bremsen mit einem Pedelec will ebenfalls gelernt sein: Da ein Pedelec aus einer höheren Geschwindigkeit bremsen muss, greifen die Bremsen häufig stärker. Zu starkes Bremsen kann schnell zu Unfällen führen. Machen Sie sich vor der ersten Fahrt im Stadtgetümmel lieber auf abseits der Straße mit dem Bremsverhalten vertraut.
  • Durch die erhöhte Geschwindigkeit verlängert sich auch der Anhalteweg!
  • Mit dem Pedelec können Sie Geschwindigkeiten von 25 km/h und mehr erreichen, was bei Zusammenstößen oder Stürzen zu schwerwiegenden Folgen führen kann. Tragen Sie unbedingt einen Helm.
  • Mit Fahrradwesten oder heller Kleidung mit zusätzlichen Reflektoren werden Sie nicht nur bei Dunkelheit besser gesehen.
  •  Lenker- und Sitzhöhe sowie Sattelposition sollten optimal auf die Körpergröße des Fahrers eingestellt sein. Unterstützung hierbei erhalten Sie beim Fahrradfachhändler oder im Internet.
  •  Der optimale Reifendruck verschafft bestmögliche Bodenhaftung, den Reifen ein längeres Leben und einen besseren Fahrkomfort. Der richtige Reifendruck ist abhängig vom Gewicht des Fahrers und der Belastung der Reifen im Gelände. Den zulässigen Druckbereich können Sie auf dem Reifen ablesen.
  •   Bringen Sie Ihr Pedelec jährlich zur Wartung / Inspektion zu einem Fachhändler mit entsprechender Werkstatt.
  •  Den Akku sollten Sie bei längerem Nichtgebrauch an einem kühlen Ort mit optimaler Weise halber Ladung lagern. Erst am Tag vor der Tour sollte dieser voll aufgeladen werden.

Weitere Infos bietet die kostenlose ADAC Broschüre „Mit dem Pedelec mobil“, erhältlich in den ADAC Geschäftsstellen und den ADAC Fahrsicherheitszentren Rhein-Main (Gründau) und Thüringen (Nohra). pm

Quelle: ADAC Hessen-Thüringen