SPD-Kritik an den Grünen der falsche Weg

 "Anstatt sich an den Grünen abzuarbeiten, sollte die SPD sich besser fragen, warum ihr eigenes soziales Profil so verblasst ist", sagte Lehmann dem "Tagesspiegel".

 

Im Gegensatz zur SPD wollten die Grünen Hartz IV überwinden und eine würdevolle Garantiesicherung schaffen. Die SPD hingegen halte an Sanktionen und einer niedrigen Grundsicherung fest.

 

Soziale Frage spielt überhaupt keine Rolle

 

Der Angriff der SPD laufe ins Leere, sagte der Grünen-Sozialexperte. Er wirke "umso merkwürdiger" am Tag, nachdem die Grünen als erste Partei ein konkretes und umfassendes Konzept gegen Kinderarmut vorgestellt hätten. Seit vielen Jahren arbeiteten die Grünen "für einen gerechten Arbeitsmarkt, gegen Armut, für Sicherheit bei Pflege, Gesundheit und Rente". Schäfer-Gümbel hatte den Grünen vorgeworfen, die soziale Frage sei ihnen "schnurzegal", sie spiele überhaupt keine Rolle in der Programmatik der Partei.

 

"Faktenfreies Gelaber"

 

Unterdessen hat der Grünen-Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin die Fundamentalkritik von SPD-Interimschef Thorsten Schäfer-Gümbel an den Grünen als "faktenfreies Gelaber" kritisiert: "Grotesk sei aktuell doch nur die verzweifelte Suche der SPD nach einem Ausweg aus der selbstverschuldeten Misere", sagte er dem Tagesspiegel.

 

SPD wird nicht mehr als Kraft der Gerechtigkeit wahrgenommen

 

"Nachdem die Grünen die SPD jahrelang beim Mindestlohn getrieben haben, die Grundrente von Hubertus Heil vom grünen Konzept abgeschrieben wurde und wir gerade ein Konzept für die Kindergrundsicherung vorgelegt haben, kommt die SPD mit faktenfreiem Gelaber daher", sagte er weiter. "Wer als SPD eine stärkere Besteuerung von Großkonzernen in Europa verhindert, darf sich nicht wundern, wenn er nicht mehr als Kraft der sozialen Gerechtigkeit wahrgenommen wird." pm, ots, mei