TV-Doku zum 80. Jahrestag des Zweiten Weltkriegs

Der Film von Jörg Müllner eröffnet anhand von privatem und bisher überwiegend unveröffentlichtem Filmmaterial einen persönlichen Blick auf das Leben in der NS-Diktatur - vor und nach Kriegsbeginn. Warum folgten so viele Menschen dem Regime? Wie erlebten sie in der Heimat oder an der Front die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs? 

 

"Es ist erstaunlich, wie viel zeitgenössisches Filmmaterial 80 Jahre nach Kriegsbeginn noch nie öffentlich gezeigt wurde", sagt Stefan Brauburger, Leiter der Redaktion Zeitgeschichte. "Die Dokumentation erzählt NS-Geschichte mit Bildern aus der Mitte der Gesellschaft. Es sind aufschlussreiche Einblicke in jene Zeit, die auch vor Augen führen, wie selbstverständlich sich viele Menschen in den Alltag des NS-Systems einfügten." 

 

140 Tagebücher aus der NS-Zeit ausgewertet

 

Filmwissenschaftler Dr. Tobias Ebbrecht-Hartmann (Hebrew University Jerusalem), die Historiker Prof. Isabel Heinemann (Universität Münster) und Prof. Dietmar Süß (Universität Augsburg), Stadthistoriker Thorsten Mietzner (Lahr), Sozialwissenschaftler Prof. Harald Welzer sowie Dr. Janosch Steuwer (Universität Zürich), der 140 Tagebücher aus der NS-Zeit ausgewertet hat, analysieren, was die Filme zeigen und was sie verschweigen.

 

Auswirkungen auf das Leben der Menschen im Krieg

 

Die Aufnahmen, viele davon in Farbe und erstmals zu sehen, lassen die Auswirkungen des Krieges auf das Leben der Menschen in NS-Deutschland nachspüren, zeugen vom schleichenden Prozess der Radikalisierung, auch von der systematischen Entrechtung und Deportation der Juden vor den Augen der Öffentlichkeit.

pm, ots