Wie die Diskussionen um Fleisch, Fliegen und Stromtrassen die Republik spalten

Sie haben sich den Ruf erworben, die „Hauptschlagadern“ der Energiewende in Deutschland zu sein. Gemeint sind die künftigen Hochspannungstrassen Suedlink, Südostlink und Korridor A. Als riesige Erdkabel geplant, sollen sie ab 2025 „grünen“ Windstrom aus dem Norden nach Süddeutschland leiten.

Doch viele Menschen laufen Sturm gegen das Projekt.

 

Während Politik und Netzbetreiber für die Stromtrassen ununterbrochen die Werbetrommel rühren, sprechen Kritiker von einer „Trassenlüge“ und einer Überdimensionierung des Projektes. Fünf Bundesländer und Millionen Bürger sind von den Hochspannungs-Gleichstromleitungen betroffen. Wälder müssen dafür abgeholzt, Flurgrundstücke zerteilt werden. Es kann auch sein, dass sogar Siedlungen dafür weichen müssen. Der Grund: 40 Meter und mehr soll eine einzige Stromautobahn breit sein.  Doch die Politik bleibt unbeeindruckt: Ohne dieses Projekt sei die Energiewende nicht zu schaffen.

 

 

Die Industrie in Süddeutschland braucht den Strom aus Norddeutschland

 

Der industriereiche Süden brauche den Strom aus dem Norden, denn bis 2022 sollen bekanntlich alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet sein. Kritiker, darunter Experten wie Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, bemängeln, dass die Trassen um ein Drittel überdimensioniert seien und für den Transport von „schmutzigem Braunkohlestrom“ nach Süddeutschland genutzt würden.

Macht es in Zeiten des Klimawandels Sinn, mal schnell am Wochenende mit dem Flugzeug nach Mallorca oder London zu reisen? Darüber scheiden sich die Geister.

 

Die Vorteile des Flugzeugs gegenüber anderen Verkehrsmittel sind erheblich

 

Die Vorteile des Flugzeugs gegenüber anderen Verkehrsmitteln seien erheblich, sagen die Befürworter des Fliegens. Häufig sei es, dass eine Flugverbindung eine Reise erst möglich mache. Und diese Gelegenheit sollten auch weniger einkommensstarke Menschen und Familien haben. Auch für diese sollte es möglich sein, Freunde und Verwandte im Ausland zu besuchen. Das gelinge durch Billigflüge. Und wer gegen das Fliegen ist, müsse auch konsequent sein. Der müsste nämlich auch auf andere „Klimakiller“ verzichten, wie etwa das Autofahren oder den Fleischkonsum.

 

Fliegen ist ein "Klimakiller", das hat sich herumgesprochen

 

Dass Fliegen ein „Klimakiller“ ist, habe sich mittlerweile herumgesprochen, sagen die Gegner des Fliegens. Natürlich sei es praktisch, für nur 100 Euro ein Flugticket nach Paris, Palermo oder Palma zu kaufen, geben die Flugkritiker zu. Aber sie geben auch zu bedenken, dass für Treibhausgase der Flugverkehr in nicht unerheblichen Umfang verantwortlich ist, und die Tendenz sei hier steigend. Die Lösung des Problems ist für die Kritiker einfach: weniger fliegen und Wanderferien seien deshalb besser für den Planeten als Strandferien auf Mykonos. Und es reiche nicht, dass Airlines beim Kauf eines Tickets eine freiwillige Klimaabgabe anbieten oder Spenden für Unicef sammelten. Fliegen müsse viel teurer werden.

 

Fleisch liefert hochwertiges Eiweiß

 

Das passt eigentlich nicht zusammen. Zum einen liefert die Fleischnahrung wichtige Nährstoffe für die Menschen, andererseits sorgt die Massentierhaltung für einen hohen C02-Ausstoß. Das sagen die Befürworter und Kritiker des Fleischkonsums:  Fleisch liefere hochwertiges Eiweiß. Und es bestehe zu rund 20 Prozent daraus. Der Mensch brauche Eiweiß zum Leben. Zum Beispiel zur Erzeugung von Energie und für viele andere Körperfunktionen, betonen die Befürworter des Fleischkonsums.  Auch wichtige Vitamine, wie A und die der B-Gruppe, seien im Fleisch enthalten. Ein Mangel dieser Vitamine könne zu Muskelschwund und Herzinsuffizienz, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Blutarmut führen. Außerdem habe der Mensch schon immer Fleisch gegessen, es liege in seiner Natur. Und für viele Landwirte stelle die Fleischproduktion eine Lebensgrundlage dar.

 

Die Produktion von Fleisch ist äußerst umweltschädlich

 

Die Fleischkritiker halten dagegen. Um „Fleischzucht“ betreiben zu können, würden Wälder gerodet, was die Umwelt aus dem Gleichgewicht bringe. Außerdem sei die Produktion von Fleisch ist äußerst umweltschädlich, weil ein Kilo Fleisch 36 Kilogramm Kohlendioxid verursache und somit die Umwelt so stark belaste wie eine Autofahrt-Srecke von 250 Kilometer.  Und die Kritiker machen die nächste Rechnung auf: Man benötige zehn Kilo Getreide, um ein Kilo Rindfleisch herzustellen. Und in Sachen Klimaschutz seien die Vegetarier im Vorteil, denn diese hätten einen deutlich geringeren Kohlendioxid-Ausstoß als Fleischesser

Weiterer Kritikpunkt: Ein großer Teil des von den Menschen verzehrten Fleisches stamme aus Massentierhaltung. Das heiße im Klartext, die Tiere haben keine Sonne, keine Wiese und kein Misthaufen. Und außerdem komme es immer wieder zu Skandalen: „Markenzeichen“ hierfür seien BSE, Dioxin und Gammelfleisch. mei"