Affäre Tönnies: Jetzt spricht der Schalker Ehrenrat

"Vor dem Hintergrund des Beschlusses des Ehrenrats in der Sache Clemens Tönnies sind in der öffentlichen Diskussion zahlreiche falsche Behauptungen und Diskreditierungen auf den Ehrenrat eingeprasselt. Daher möchte ich als Vorsitzender des Gremiums einige grundlegende Dinge klarstellen, die eigentlich selbsterklärend sein sollten", sagte Dohm in der Erklärung, die auch auf der Webseite des Vereins publiziert wurde.

 

 

Ehrenrat hat ein "gerichtsmäßiges Verfahren" abgehalten

 

Der Ehrenrat habe in seiner Sitzung mit Clemens Tönnies vom 6. August ein "gerichtsmäßiges Verfahren" abgehalten. Unter Wahrung des Beratungsgeheimnisses lege der Ehrenrat Wert darauf, folgende Punkte, die Aussagen und Behauptungen von Öffentlichkeit und Medien betreffend, klarzustellen, hieß es weiter.

 

Keines der Mitglieder steht in finanzieller oder wirtschaftlicher Abhängigkeit zu Tönnies

 

So stehe keines der Ehrenratsmitglieder in finanzieller oder wirtschaftlicher Abhängigkeit zu Clemens Tönnies. Niemand sei also bei der Urteilsfindung befangen gewesen, was vor Beginn der Sitzung auch festgestellt und im Sitzungs­protokoll vermerkt worden sei.

 

Unterschiedliche juristische und soziologische Definitionen herangezogen

 

Wie in jeder Gerichtsverhandlung üblich sei zur Klärung des Sachverhaltes "Herr Tönnies detailliert zum Geschehen befragt" und auch der Live-Mitschnitt der gesamten Rede in die Beurteilung einbezogen worden. Der Ehrenrat habe die möglichen Satzungs- und Leitbildverstöße anhand unterschiedlicher juristischer und soziologischer Definitionen ausführlich diskutiert.

 

Die zweithöchste mögliche Sanktion gegen Tönnies ausgesprochen

 

Das Gremium habe Tönnies wegen des Verstoßes gegen die Satzung und das Leitbild des Vereins unter "Abwägung verschiedenster Gesichtspunkte die nach der Satzung zweithöchste mögliche Sanktion", eine mehrmonatige Suspendierung von bis zu drei Monaten, eröffnet. Diese Entscheidung sei von "Herrn Tönnies sofort akzeptiert worden" und er habe erklärt, deshalb sein Amt für drei Monate ruhen zu lassen. Unterdessen gab es auch beim Pokalspiel gegen die SV Drochtersen/Assel Protestaktionen gegen Tönnies. Schalke-Fans hatte auf eine Bande geschrieben "Rote Karte für Tönnies". mei"