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Europa im Blick  ·  12. September 2019

Tiertransporte verstoßen gegen EU-Gesetze

Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, geht das aus einem Abschlussbericht hervor, den jetzt eine Expertengruppe nach der Bereisung einschlägiger Routen vorgelegt hat. Darin heißt es unter Verweis auf mangelhafte Versorgungsmöglichkeiten entlang der Strecke: "Den Tieren wurden [...] mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit somit systemimmanent lang anhaltende und erhebliche Leiden und Schäden zugefügt." 

 

Drei Amtstierärztinnen aus Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein sowie die Tierschutzbeauftragte des Landes Hessen waren im August eine Transportroute nach Osteuropa und Asien abgereist und hatten Versorgungsstationen kontrolliert. Diese müssen laut EU-Vorgaben nach 29 Stunden Transport angesteuert werden, damit die Tiere sich hier 24 Stunden ausruhen, abgeladen und mit Futter und Wasser versorgt werden können. Die Gruppe hält im Abschlussbericht fest, dass das vielerorts nicht möglich sei, weil die Stationen entweder fehlten oder "völlig heruntergewirtschaftet, nicht funktional und teilweise verfallen" seien. Russische Amtstierärzte hätten zudem berichtet, "dass es aufgrund schlechter Futterqualität (Fremdkörper im Heu) auf nicht registrierten Stationen zu schmerzhaften Todesfällen bei transportierten Tieren gekommen ist". 

 

Länder untersagen einschlägige Routen

 

Der Bericht war Grundlage für die Entscheidung der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein, Transporte auf den einschlägigen Routen zu untersagen. Das Agrarministerium in Mecklenburg-Vorpommern teilte auf Anfrage der "NOZ" mit, man habe die Entscheidung der beiden Länder zur Kenntnis genommen und prüfe jetzt ebenfalls den Abschlussbericht. Danach soll auch in Schwerin entschieden werden. Laut amtlichen Zahlen wurden im vergangenen Jahr 32.328 Zuchtrinder aus Deutschland nach Russland, Usbekistan oder Kasachstan exportiert. 

 

Die Kontrolle fällt in die Zuständigkeit der Länder

 

Die Kontrolle und Genehmigung von Tiertransporten fallen in die Zuständigkeit der Länder. Das bekräftigte Bundes-Agrarstaatssekretär Hermann Onko Aeikens. Zuvor hatte es unter anderem aus Hessen Forderungen gegeben, die Bundesregierung solle sich des Themas annehmen. Aeikens wies laut einer Mitteilung darauf hin, dass dies verfassungsrechtlich nicht möglich sei. Zudem sei es praktisch auch nicht umsetzbar. "Denn eine Inaugenscheinnahme etwa des Fahrzeugs ist nur vor Ort möglich, nicht aus Berlin oder Brüssel." pm, ots

 

English version 

 

Long-distance transport of cattle to Kazakhstan, Uzbekistan and south-eastern Russia appears to have often breached EU animal welfare rules in the past. As the "Neue Osnabrücker Zeitung" reports, this emerges from a final report that a group of experts has now presented after visiting relevant routes. Referring to the inadequate supply possibilities along the route, the report states: "It is therefore highly probable that the animals have been subjected to long and considerable suffering and damage inherent in the system, with a probability bordering on certainty. 

 

In August, three official veterinarians from Bavaria, Hesse and Schleswig-Holstein as well as the animal welfare officer of the State of Hesse had left for Eastern Europe and Asia on a transport route and had inspected supply stations. According to EU regulations, these must be reached after 29 hours of transport so that the animals can rest, unload and be supplied with food and water 24 hours a day. In the final report, the group states that in many places this is not possible because the stations are either missing or "completely run down, non-functional and partly dilapidated". Russian official veterinarians have also reported "that painful deaths of transported animals have occurred due to poor feed quality (foreign bodies in the hay) at unregistered stations". 

 

Countries prohibit relevant routes

 

The report was the basis for the decision of the Länder of Lower Saxony and Schleswig-Holstein to prohibit transport on the relevant routes. The Ministry of Agriculture in Mecklenburg-Western Pomerania, at the request of the "NOZ", announced that it had taken note of the decision of the two states and was now also examining the final report. The decision will then also be made in Schwerin. According to official figures, 32,328 breeding cattle were exported from Germany to Russia, Uzbekistan or Kazakhstan last year. 

 

The control is the responsibility of the Länder

 

The control and authorisation of animal transport is the responsibility of the Länder. This was confirmed by Hermann Onko Aeikens, Federal Secretary of State for Agriculture. Previously, there had been demands from Hesse, among others, that the federal government should address the issue. According to a statement, Aeikens pointed out that this was not constitutionally possible. In addition, it would not be feasible in practice. "Because an inspection of the vehicle, for example, is only possible on site, not from Berlin or Brussels". pm, ots

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