Zahlungen des DFB an Theo Zwanziger?

Dies wollen das ZDF-Magazin "Frontal 21" und Welt aus Verbandskreisen erfahren haben. Demnach habe Zwanziger 12.295,56 Euro erhalten. Der 74-Jährige habe den DFB Ende 2018 auf Schadensersatz in Höhe von 25.000 Euro verklagt. 

 

Grund der Klage seien öffentliche Statements von DFB-Verantwortlichen aus den Jahren 2015 und 2016 gewesen, die Zwanziger als für ihn ehrabschneidend angesehen hatte. Damals seien dubiose Geldflüsse im Organisationskomitee (OK) der Weltmeisterschaft 2006 bekannt geworden; DFB-Manager hätten Zwanziger für die damaligen Berichte im "Spiegel" verantwortlich gemacht. 

 

Zwanziger bestätigt Existenz eines Einigungspapiers

 

Nach Einreichung der Klage sei es nach Informationen von "Frontal 21" und Welt zu einer Aussprache gekommen, an deren Ende im März 2019 eine schriftliche Vereinbarung zwischen Zwanziger und dem DFB stand. Darin habe der Verband zugesagt, Zwanziger eben jene rund 12.000 Euro zu zahlen; im Gegenzug habe sich Zwanziger verpflichtet, das von ihm angestrengte Güteverfahren vor der Öffentlichen Rechtsauskunft (ÖRA) zu beenden. Zwanziger habe im Interview die Existenz eines Einigungspapiers bestätigt, wollte sich aber nicht zu Details äußern. Der DFB habe mitgeteilt: "Inhalte von Vereinbarungen und Personalangelegenheiten sind grundsätzlich vertraulich zu behandeln." 

 

Dubiose Zahlungen des WM-OK

 

Der Ex-DFB-Boss muss sich - gemeinsam mit anderen Ex-DFB-Kollegen - wegen dubioser Zahlungen des WM-OK vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main habe Anklage wegen schwerer Steuerhinterziehung erhoben, die Bundesanwaltschaft in Bern wegen Betrugs. Zwanziger weist die Vorwürfe zurück. Im Gespräch mit "Frontal 21" und Welt habe er angekündigt, Verfassungsbeschwerde gegen den jüngsten Beschluss des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main einzureichen. "Das ist nicht der Rechtsstaat, den ich mir vorstelle", sagt er. 

 

Scharfe Kritik an Franz Beckenbauer

 

Im Blick auf die Ermittlungen habe Sepp Blatter, Ex-Fifa-Chef, derweil scharfe Kritik an Franz Beckenbauer geübt. Beckenbauer sagte gegenüber den Schweizer Ermittlern aus: Als WM-Chef habe er zehn Millionen Schweizer Franken an die Fifa zahlen müssen, um im Gegenzug 250 Millionen zu erhalten. Blatter sagte "Frontal 21" und Welt dazu: "Wenn jemand den Weltcup organisieren darf, oder kann, oder muss, je nach dem, was es ist. Dann muss er nicht zuerst etwas der Fifa wieder bezahlen. Im Gegenteil. Die Fifa muss ihn bezahlen. Und dass der Organisator zuerst zehn Millionen bezahlen muss (...), also das ist wirklich das Dümmste, was ich je gehört habe." pm, ots

 

English version

 

Theo Zwanziger, former President of the German Football Association (DFB), had received a secret payment within the framework of an out-of-court settlement with his former employer. This is what the ZDF magazine "Frontal 21" and Welt want to have heard from association circles. According to the report, Zwanziger received 12,295.56 euros. The 74-year-old sued the DFB at the end of 2018 for damages amounting to 25,000 euros. 

 

The reason for the action was public statements made by DFB officials in the years 2015 and 2016, which the twenties had considered to be disparaging for him. At that time, dubious cash flows had become known in the Organising Committee (OC) of the 2006 World Cup; DFB managers had held Zwanziger responsible for the reports in "Spiegel" at that time. 

 

Twenties confirm existence of agreement paper

 

According to information provided by "Frontal 21" and Welt, a debate had taken place after the filing of the complaint, culminating in a written agreement between the Zwanziger and the DFB in March 2019. In it, the association had promised to pay the Zwanziger the same 12,000 euros; in return, Zwanziger had undertaken to terminate the conciliation proceedings it had initiated before the Öffentliche Rechtsauskunft (ÖRA). In the interview, Zwanziger confirmed the existence of a conciliation document, but did not want to comment on details. The DFB had stated: "The contents of agreements and personnel matters must always be treated confidentially". 

 

Dubious payments of the WM-OK

 

The ex-DFB boss - together with other ex-DFB colleagues - has to answer in court for dubious payments of the WM-OK. The Public Prosecutor's Office in Frankfurt am Main had brought charges of serious tax evasion, the Federal Prosecutor's Office in Bern for fraud. Zwanziger rejects the accusations. In an interview with "Frontal 21" and Welt, he announced that he would lodge a constitutional complaint against the latest decision of the Frankfurt am Main Higher Regional Court. "This is not the constitutional state I imagine," he says. 

 

Sharp criticism of Franz Beckenbauer

 

With regard to the investigations, Sepp Blatter, former head of FIFA, had meanwhile sharply criticized Franz Beckenbauer. Beckenbauer testified to the Swiss investigators: As head of the World Cup, he had had to pay ten million Swiss francs to Fifa to receive 250 million in return. Blatter said "Frontal 21" and Welt: "If someone is allowed, or can, or must, organize the World Cup, depending on what it is. Then he won't have to pay anything to FIFA first. On the contrary. Fifa must pay him. And that the organizer must first pay ten million (...), which is really the stupidest thing I have ever heard." pm, ots, mei