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Mobilität und Reise  ·  02. November 2019

Berater-Affäre: Ist die Deutsche Bahn ein Selbstbedienungsladen?

Dieser liegt der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vor. Danach gibt es im Zusammenhang mit einem Beratervertrag in Höhe von 300.000 Euro für den früheren Bahnvorstand Ulrich Homburg unterschiedliche Auffassungen darüber, ob der damalige Aufsichtsratschef der Bahn über den genehmigungspflichtigen Vertrag informiert war.

 

Homburg berichtete, der damalige Bahnchef Rüdiger Grube hätte Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht informiert. Felcht hingegen verneinte das und erklärte, er hätte den Vertrag bei genauer Kenntnis aus Compliance-Gründen niemals gebilligt. "Mir war sofort klar, dass dieser Vorgang mit Herrn Homburg nicht ordnungsgemäß gelaufen sein konnte", sagte der frühere Aufsichtsratschef laut Protokoll bei der Befragung durch die EY-Wirtschaftsprüfer. 

 

"Hier ist ein Selbstbedienungsladen entstanden"

 

Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL kritisierte die Vergabepraxis bei den insgesamt 60 Beraterverträgen an viele frühere Bahn-Manager scharf. "Hier ist ein Selbstbedienungsladen entstanden, gezielt an allen Kontrollorganen der Bahn vorbei." Ungewöhnlich ist auch, dass die Wirtschaftsprüfer in ihrer 432-seitigen Analyse nicht ausschließen wollen, dass sie "bei Kenntnis weiterer Informationen und Dokumente zu einem anderen Ergebnis gekommen wären". Alle Resultate hätten die EY-Experten nur auf Grundlage der übergebenen Dokumente gewonnen.

 

Bedenken des Bundesgerichtshofes ernst nehmen

 

Tiefer soll deshalb der Prüfbericht des Bundesrechnungshofs zu den Beraterverträgen gehen. Der wird aber erst in einigen Monaten erwartet. Der Bundestagsabgeordnete und Bahn-Experte Christian Jung (FDP) empfiehlt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), die Bedenken des Bundesrechnungshofs ernster zu nehmen. "Scheuer sollte lieber auf die Kontrolleure des Bundes hören als auf seinen Bahnvorstand, der in dieser Zusammensetzung so bald nicht mehr besteht." pm, ots

 

English version

 

Further inconsistencies have come to light in the Deutsche Bahn consultant affair. This is the conclusion of the report of the auditing company Ernst & Young (EY), which is available to the Düsseldorf "Rheinische Post". According to the report, in connection with a consultancy contract worth 300,000 euros for the former railway board member Ulrich Homburg, there are different opinions as to whether the then chairman of the supervisory board of Deutsche Bahn was informed about the contract requiring approval.

 

Homburg reported that the then head of the Deutsche Bahn, Rüdiger Grube, had informed supervisory board chairman Utz-Hellmuth Felcht. Felcht, on the other hand, denied this and declared that he would never have approved the contract for compliance reasons if he had been aware of it exactly. "It was immediately clear to me that this process with Mr. Homburg could not have gone according to plan," said the former chairman of the supervisory board, according to the minutes of the EY auditor's questioning. 

 

"A self-service store has been opened here"

 

The head of the train drivers' union GDL sharply criticized the practice of awarding a total of 60 consultancy contracts to many former railway managers. "A self-service shop has been set up here, deliberately bypassing all the railway's control organs. It is also unusual that the auditors do not want to exclude in their 432-page analysis that they "would have come to a different conclusion if they had known further information and documents". The EY experts had only obtained all the results on the basis of the documents handed over.

 

Taking the concerns of the Federal Supreme Court seriously

 

Therefore, the audit report of the Federal Court of Auditors on the consultancy agreements should go deeper. However, this is not expected for several months. Christian Jung (FDP), member of the Bundestag and railway expert, recommends that Federal Transportation Minister Andreas Scheuer (CSU) take the concerns of the Federal Audit Office more seriously. "Scheuer should rather listen to the controllers of the federal government than to his railway executive board, which will soon no longer exist in this composition. pm, ots, mei

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