Schwere Vorwürfe gegen Frontex-Beamte und NGO-Mitarbeiter

"Sie kommen mit alten Schiffen und machen nichts, außer dass sie Ouzo trinken", sagte er im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Von mir aus können sie gerne wieder nach Hause fahren." 

 

Moutzouris ist seit dem 1. September Verwaltungschef der nordägäischen Inseln, zu denen die Flüchtlings-Hotspots Lesbos und Samos zählen. Der Gouverneur kritisierte auch, dass die hohe Zahl der Mitarbeiter von Hilfs- und Nichtregierungsorganisationen negative Verdrängungseffekte für die einheimische Bevölkerung habe. Ihm zufolge handelt es sich um mindestens 2000, wenn nicht 3000 Beschäftigte ausländischer Organisationen, die wegen der Flüchtlingskrise derzeit allein auf Lesbos tätig sind. "Sie blockieren alle Wohnungen, sie zahlen hohe Preise." Studenten und andere einkommensschwache Einheimische hätten Probleme, eine Unterkunft zu finden. 

 

"Einige machen gute Arbeit, wenn auch nicht alle"

 

Andererseits sei er den Helfern dankbar, sagte der Gouverneur. "Einige machen gute Arbeit, wenn auch nicht alle." Die Versorgung der Flüchtlinge, Frontex-Kräfte und Helfer biete zudem Einkommensmöglichkeiten für die heimische Wirtschaft. Trotzdem sei die Lage eine Belastung, die die Bevölkerung nicht länger hinnehmen wolle. Als weiteres Beispiel der Belastung nannte der Gouverneur das Krankenhaus von Lesbos. Auf 120 Griechen, die dort im Schnitt täglich in Behandlung seien, kämen inzwischen täglich ebenso viele Migranten. Der Unmut in der einheimischen Bevölkerung wachse. 

 

20.000 Flüchtlinge leben auf Lesbos und Samos

 

Auf Lesbos und Samos leben derzeit weit mehr als 20.000 Flüchtlinge. Sie bilden fast ein Fünftel der Gesamtbevölkerung beider Inseln. Moutzouris äußerte sich aus Anlass eines Besuchs des niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius (SPD), der sich vor Ort ein Bild von der Lage machen wollte. pm, ots

 

English version

 

The new governor of the Greek region of Northern Aegean, Konstantinos Moutzouris, has severely reproached the officials of the European border mission Frontex and NGO staff: "They come with old ships and do nothing but drink ouzo," he said in an interview with the "Neue Osnabrücker Zeitung". "I don't mind if they go home again." 

 

Moutzouris has been the head of administration of the North Aegean islands, which include the refugee hotspots Lesbos and Samos, since 1 September. The governor also criticised that the high number of employees of aid and non-governmental organisations had negative displacement effects for the local population. According to him, there are at least 2,000, if not 3,000, employees of foreign organisations who are currently working on Lesbos alone because of the refugee crisis. "They block all housing, they pay high prices. Students and other low-income locals have problems finding accommodation. 

 

"Some do good work, but not all"

 

On the other hand, he was grateful to the helpers, the governor said. "Some do good work, though not all." The supply of the refugees, Frontex forces and helpers also offers income opportunities for the domestic economy. Nevertheless, the situation is a burden that the population no longer wants to accept. The governor also cited the hospital in Lesbos as a further example of the burden. On 120 Greeks, who are treated there on average every day, the same number of migrants now come every day. The displeasure of the local population is growing. 

 

20,000 refugees live in Lesbos and Samos

 

More than 20,000 refugees currently live on Lesbos and Samos. They make up almost one fifth of the total population of both islands. Moutzouris spoke on the occasion of a visit by Lower Saxony's Interior Minister Boris Pistorius (SPD), who wanted to get a picture of the situation on the spot. pm, ots, mei