Spenden sollen die Gibbons in Laos und Vietnam retten

In Asien werden Gibbons gewildert, um ihr Fleisch als exotisches "Bush Meat" zu verkaufen. Dieses Fleisch werde unter anderem auch exportiert, zum Beispiel nach Korea, wo es in Restaurants angeboten wird. Der Verzehr von Affenfleisch gelte leider auch bei der neuen aufstrebenden Mittelschicht des modernen Vietnams als schick.

 

Darüber hinaus würden junge Gibbons in den touristisch geprägten Teilen Asiens als Motive für Fotos angeboten. Auf diese Weise bringe der illegale Handel mit den selten gewordenen Tieren viel Geld ein. "Ehemals war der Lebensraumverlust die größte Bedrohung für die Gibbons, doch mittlerweile gilt die Wilderei als Hauptgrund für den Rückgang der Gibbonbestände", erklärt Viktoria Michel, Projektkoordinatorin der "Zootier des Jahres"- Artenschutzkampagne. Experten gehen davon aus, dass allein in Vietnam jährlich bis zu 3.000 Tonnen Wildtiere und deren Produkte unbemerkt in den illegalen Handel gehen - darunter auch Gibbons.

 

Nur drei Prozent der Wildtiere werden beschlagnahmt

 

Nur drei Prozent dieser Wildtiere würden beschlagnahmt. Von diesen menschlichen Eingriffen erholen sich die Gibbonbestände nur sehr langsam, denn die Tiere haben eine lange Generationsfolge. So setze die Geschlechtsreife bei Gibbons erst mit acht bis neun Jahren ein und alle zwei bis drei Jahre wird ein einzelnes Jungtier geboren, welches nach zwei Jahren entwöhnt wird. 

 

Die Hoffnungen liegen auf den Spenden

 

Auch deswegen ruhten jetzt die Hoffnungen auf den gesammelten Spenden. Mit ihnen werde Ausrüstung angeschafft, die für die Projektarbeit der Ranger, die die Gibbons vor Ort bewachen und beschützen, unerlässlich ist. Dazu gehörten unter anderem Kameras, Ferngläser, Kletterausrüstung und GPS-Geräte für die Feldarbeit. Des Weiteren werden Geländemotorräder finanziert, damit die Teammitglieder zu den Forschungsgebieten gelangen. Da es in der Gegend keinen verlässlichen Handyempfang gibt, stellt die Kampagne zudem Sattelitentelefone zur Verfügung, damit sich die Teams besonders in Notlagen und auf Patrouille verständigen können. Als Verantwortliche vor Ort erfassten die Ranger zum einen die Bestände der Gibbons und verfolgen zum anderen gemeinsam mit den zuständigen Behörden die Wilderer. 

Von diesen Schutzmaßnahmen profitierten nicht nur Gibbons, sondern auch viele andere stark bedrohte Tierarten, die in Laos und Vietnam leben, etwa Rotschenklige Kleideraffen, Saolas oder Pangoline. pm, ots

Bildrechte: Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) Fotograf: NGUYEN VAN TRUONG