Das sind die beliebtesten Arbeitgeber bei jungen Menschen

Aber: In die engere Wahl als "Wunscharbeitgeber" kommen häufig nur die großen Automobilkonzerne - allen voran BMW, Porsche und Audi. Eine hohe Bekanntheit garantiert also noch keine hohe Beliebtheit als Arbeitgeber. Im Wettbewerb um die besten Talente bekommen das beispielsweise auch die Finanzdienstleister zu spüren. 

 

Dies sind Ergebnisse einer bundesweiten Employer-Branding-Studie des Forschungs- und Beratungsinstituts Organomics aus Köln. Rund 3.900 Schüler, Studenten und Berufstätige im Alter zwischen 16 und 45 Jahren wurden zur Arbeitgeberattraktivität von 130 Unternehmen aus allen Kernbranchen befragt. Zudem wurden berufliche Vorlieben und den Erwartungen an den idealen Arbeitgeber untersucht. Differenziert wurden fünf verschiedene Zielgruppen. Die US-Digitalkonzerne wie Amazon, Apple, Google oder Microsoft liegen hierzulande - sowohl in puncto Bekanntheit als Arbeitgeber als auch bei der Arbeitgeber-attraktivität (Employer of Choice) - im oberen Mittelfeld des Rankings; etwa gleichauf beispielsweise mit Adidas, Bosch oder der Bundeswehr. Weiter unten im Bekanntheits-Ranking finden sich beispielsweise Marken wie Ikea (Bekanntheit als Arbeitgeber: 13%), Coca-Cola (11%), Puma (11%), IBM (5%) oder Continental (4%). 

 

Automobilhersteller erreichen Spitzenwerte

 

Als zukünftiger Arbeitgeber vergleichsweise selten in die "engere Wahl" gezogen werden - trotz meist hoher Arbeitgeber-Bekanntheit - beispielsweise Unternehmen wie dm-drogerie markt (7%), Allianz (6%), Deutsche Bank (5%), Postbank (3%) oder HUK-Coburg (2%). Zum Vergleich: die großen deutschen Automobilhersteller erreichen hier Spitzenwerte von bis zu 20 Prozent. "Vielen Unternehmen fehlt bisher ein eigenständiges und begeisterndes Profil als Arbeitgebermarke", sagt Thomas Bittner, Geschäftsführer bei der Organomics GmbH. "Insbesondere Banken und Versicherer schaffen es derzeit noch nicht, ihre hohe Bekanntheit auch in Arbeitgeberattraktivität umzumünzen." 

 

Verschiedene Zielgruppen haben unterschiedliche Wunscharbeitgeber 

 

Vergleicht man die beliebtesten Arbeitgeber (Employer of Choice) nach verschiedenen Zielgruppen, zeigen sich teils sehr markante Unterschiede. So ist beispielsweise die "Polizei" unter Schülern aktuell der beliebteste Arbeitgeber; sogar mit einigem Abstand vor Porsche, BMW oder Lufthansa. Microsoft, Google und Apple erzielen als Arbeitgeber unter Studenten der Wirtschafts-Mathematik und der Wirtschafts-Informatik die größten Beliebtheitswerte. Top 3 der Wunscharbeitgeber für Studenten der Naturwissenschaften sind die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft und der Bayer-Konzern.

 

Versicherer haben bei Jura-Studenten gute Karten

 

Für Berufstätige ohne Studium kommen die Bundeswehr, Lufthansa und Deutsche Bahn besonders häufig in die engere Wahl als Arbeitgeber. Versicherer haben als Arbeitgeber besonders gute Karten bei Jura-Studenten; hinken dem Attraktivitätsdurchschnitt in anderen Zielgruppen aber oft weit hinterher. Auch in puncto Bekanntheit der verschiedenen Arbeitgebermarken zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Schülern, Studenten und Berufstätigen. Lediglich ein Drittel (33%) der befragten Berufstätigen würden ihren aktuellen Arbeitgeber ganz "bestimmt" an Freunde oder Bekannte weiterempfehlen, 30 Prozent hingegen nur "wahrscheinlich", und mehr als ein Drittel (37%) sogar nur mit großer Einschränkung oder gar nicht.

 

Auch bei Berufstätigen als Arbeitgeber bewerben

 

Dies zeigt Zweierlei: erstens lohnt es sich für Unternehmen, nicht nur unter Schülern und Studenten, sondern auch bei bereits Berufstätigen für sich als Arbeitgeber zu werben (Berufstätige sind teils nicht sonderlich stark an ihren aktuellen Arbeitgeber gebunden). Zweitens zeigt sich aber auch: der Weg zu einem "Employer of Choice" endet nicht nach erfolgreichem Recruiting - dauerhaft Wunscharbeitgeber bleiben kann nur, wer auch im Unternehmen kontinuierlich daran arbeitet. 

 

Unternehmen verlassen sich zu sehr auf die eigene Marke

 

Gerade große Unternehmen machten oft noch den Fehler, sich beim Employer Branding zu sehr auf die Stärke ihrer Unternehmensmarke zu verlassen. Die Kandidaten wünschten aber ein klares Gesicht als Arbeitgeber - eines, das Orientierung bietet, Vertrauen schafft und begeistert. Dies betrifft einerseits zentrale funktionale Aspekte, wie insbesondere Gehalt, Arbeitsplatzsicherheit, Work-Life-Balance und spannende Arbeitsinhalte bzw. Herausforderungen. Ebenso wichtig seien den Talenten aber auch emotionale und "zwischenmenschliche" Qualitäten der Arbeitgeber - allen voran Ehrlichkeit und Wertschätzung in den Arbeitsbeziehungen. Auch hier fehlte es vielen Arbeitgebermarken bisher noch an Profil und wahrnehmbarer Stärke.

 

Auf die richtigen Kommunikationskanäle kommt es an

 

Zugleich sind unterschiedliche Informations- und Kommunikationspräferenzen der Kandidaten zu berücksichtigen: in den älteren Zielgruppen der berufstätigen Akademiker stehen beispielsweise Portale wie XING oder LinkedIn hoch im Kurs. Jüngere Zielgruppen wie die Schüler wählen beispielsweise gerne auch Formate wie YouTube oder Instagram, um sich über mögliche zukünftige Arbeitgeber zu informieren. pm, ots

Bildrechte: Organomics GmbH Fotograf: Organomics GmbH

 

English version

 

BMW, AOK, Deutsche Bank, Commerzbank and Allianz are currently the top 5 best-known employer brands in Germany. Around three-quarters of all schoolchildren, students and employees know these companies in their function as employers. But: Often only the big automotive groups - above all BMW, Porsche and Audi - make it onto the shortlist of "dream employers". A high profile does not therefore guarantee high popularity as an employer. In the competition for the best talents, financial service providers, for example, also feel the effects. 

 

These are the results of a nationwide employer branding study conducted by the research and consulting institute Organomics in Cologne. Around 3,900 pupils, students and employees aged between 16 and 45 were surveyed on the employer attractiveness of 130 companies from all core industries. In addition, professional preferences and expectations of the ideal employer were also examined. Five different target groups were differentiated. The US digital companies such as Amazon, Apple, Google and Microsoft are in the upper midfield of the ranking in this country - both in terms of awareness as an employer and in terms of employer attractiveness (Employer of Choice). Further down in the awareness ranking are brands such as Ikea (awareness as an employer: 13%), Coca-Cola (11%), Puma (11%), IBM (5%) and Continental (4%). 

 

Automobile manufacturers achieve top ratings

 

As a future employer, companies such as dm-drogerie markt (7%), Allianz (6%), Deutsche Bank (5%), Postbank (3%) or HUK-Coburg (2%), for example, are comparatively seldom "short-listed" - despite usually having a high level of employer recognition. By comparison, the major German car manufacturers achieve peak values of up to 20% here. "Many companies have so far lacked an independent and inspiring profile as an employer brand," says Thomas Bittner, Managing Director at Organomics GmbH. "Banks and insurance companies in particular are currently not yet able to convert their high profile into employer attractiveness. 

 

Different target groups have different employers of choice 

 

A comparison of the most popular employers (Employer of Choice) according to different target groups reveals some very striking differences. For example, the "police" is currently the most popular employer among school students, even by some distance ahead of Porsche, BMW or Lufthansa. Microsoft, Google and Apple are the most popular employers among students of business mathematics and business informatics. Top 3 of the preferred employers for science students are the Max Planck Society, the Fraunhofer Society and the Bayer Group.

 

Insurers have good cards with law students

 

The German Armed Forces, Lufthansa and Deutsche Bahn are particularly frequent employers for those without a degree. Insurance companies are particularly good employers for law students, but often lag far behind the average attractiveness of other target groups. In terms of awareness of the various employer brands, there are also clear differences between pupils, students and professionals. Only one third (33%) of the professionals surveyed would "definitely" recommend their current employer to friends or acquaintances, 30% would only "probably" recommend it, and more than one third (37%) would recommend it only with great restrictions or not at all.

 

Apply as an employer also among professionals

 

This shows two things: firstly, it is worthwhile for companies to promote themselves as employers not only among pupils and students, but also among those already in employment (some employees are not particularly strongly tied to their current employer). Secondly, however, it is also clear that the path to becoming an "Employer of Choice" does not end after successful recruiting - only those who work continuously within the company can remain the employer of choice in the long term. 

 

Companies rely too much on their own brand

 

Especially large companies often made the mistake of relying too much on the strength of their corporate brand when it comes to employer branding. But candidates wanted a clear face as an employer - one that offers orientation, creates trust and inspires. On the one hand, this concerns central functional aspects, such as salary, job security, work-life balance and exciting work content and challenges. Equally important to the talents, however, are the emotional and "interpersonal" qualities of the employer - above all honesty and esteem in working relationships. Here, too, many employer brands still lack profile and perceptible strength.

 

The right communication channels are important

 

At the same time, different information and communication preferences of the candidates have to be taken into account: in the older target groups of working academics, for example, portals such as XING or LinkedIn are very popular. Younger target groups such as schoolchildren, for example, also like to choose formats such as YouTube or Instagram to find out about possible future employers. pm, ots, mei

Image rights: Organomics GmbH Photographer: Organomics GmbH