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Klimawandel Umwelt Wetter Forschung  ·  06. Januar 2020

Greenpeace: Amazon vernichte regelmäßig Neuware

Fotos und interne Dokumente, die Greenpeace vorliegen würden, zeigten eine Vielzahl an Produkten und belegten die Abholung durch eine Entsorgungsfirma. Ausgehend von den Erkenntnissen aus Winsen müsse es sich deutschlandweit um Millionen von Artikeln handeln, die Amazon regelmäßig zerstöre.

 

"Es darf nicht sein, dass der Platz im Regal für den Onlinehändler anscheinend wertvoller ist als das Produkt, das drin liegt", sagt Viola Wohlgemuth, Konsum-Expertin von Greenpeace. "Eine solche Verschwendung ist ein Klimaverbrechen, das wir uns in Zeiten der Klimakrise nicht mehr leisten können." Die Fotos zeigten unter anderem Halogen-Heizstrahler, Tonerkartuschen, Kunststoff-Trinkflaschen, originalverpackte Decken, Bettüberwürfe und Bücher. Alle Produkte seien nagelneu und nicht verderblich. Sie stammten aus Lagerbeständen von Drittanbietern und würden zerstört, um die Kosten für Lager oder Rücksendung zu vermeiden.  

 

Konkrete Zahlen nennt der Konzern nicht

 

Zwar erkläre Amazon öffentlich, die Menge der von ihnen entsorgten Produkte sei extrem klein, und verschrottet würde meist nur aus hygienischen Gründen oder aufgrund von Beschädigungen. Konkrete Zahlen nenne der Konzern dabei nicht, und die Greenpeace-Recherche belegten, dass - gerade in der Vorweihnachtszeit - riesige Mengen völlig intakter Produkte ungenutzt in der Schrottpresse landen. Schließlich seien die Abläufe bei Amazon hochgradig standardisiert, somit die Prozesse von Winsen auf andere Logistikzentren übertragbar seien.

 

"Hässliche Realität eines Geschäftsmodell"

 

Man könne sogar davon ausgehen, dass an anderen Standorten noch mehr Neuware zerstört werde, da vielerorts zu den Lagerbeständen noch Retourware hinzu komme, die in Winsen nicht anfalle. "Amazon gibt sich nach außen gerne einen grünen Anstrich. Hier sehen wir die hässliche Realität eines Geschäftsmodells, das keinerlei Rücksicht auf die Ressourcen nimmt, solange es dem Profit dient", so Wohlgemuth. 

 

Vernichtung von Neuwaren einstellen

 

Greenpeace fordere von Amazon, die Vernichtung von Neuwaren - egal ob aus Retouren oder aus Lagerbeständen - umgehend einzustellen. Die Politik sei aufgefordert, das Spenden der Ware steuerlich zu begünstigen. Denn bisher falle bei der Spende solcher Artikel Mehrwertsteuer an - was einen Anreiz zur Vernichtung schaffe. Zudem müsse mit der aktuellen Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes die Vernichtung von völlig neuwertigen Produkten verboten werden (Greenpeace-Stellungnahme zur Gesetzesnovellierung unter: https://act.gp/38W1rbg). pm, ots

 

English version 

 

Amazon in Winsen an der Luhe in Lower Saxony sends a complete truckload of originally packed and as good as new goods for scrapping every week. This would have been the result of research by Greenpeace. Photos and internal documents, which would be available to Greenpeace, showed a variety of products and documented the collection by a waste disposal company. According to the findings from Winsen, there must be millions of articles throughout Germany that Amazon regularly destroys.

 

"It must not be the case that the space on the shelf is apparently more valuable to the online retailer than the product that is inside," says Viola Wohlgemuth, a Greenpeace consumption expert. "Such waste is a climate crime that we can no longer afford in times of climate crisis." The photos showed, among other things, halogen heaters, toner cartridges, plastic drinking bottles, originally packed blankets, bedspreads and books. All products were brand new and not perishable. They came from third-party stock and were destroyed to avoid the cost of storage or return shipment.  

 

The company does not give concrete figures

 

It is true that Amazon publicly states that the amount of products they dispose of is extremely small, and that they are usually scrapped only for hygienic reasons or because of damage. The company does not provide concrete figures, and Greenpeace research has shown that - especially in the pre-Christmas period - huge quantities of completely intact products end up unused in the scrap press. After all, the processes at Amazon are highly standardized, which means that Winsen's processes can be transferred to other logistics centers.

 

"Ugly reality of a business model"

 

It could even be assumed that even more new goods would be destroyed at other locations, as in many places the inventories are supplemented by returned goods that do not accumulate in Winsen. "Amazon likes to give itself a green coat of paint on the outside. Here we see the ugly reality of a business model that shows no consideration for resources as long as it serves profit", says Wohlgemuth. 

 

Stop destroying new goods

 

Greenpeace is demanding that Amazon immediately stop destroying new goods - whether they are returned or from stock. Politicians are called upon to give tax breaks for the donation of the goods. Up to now, the donation of such articles has been subject to value-added tax - which creates an incentive to destroy them. In addition, the current amendment to the Closed Substance Cycle Waste Management Act must prohibit the destruction of completely new products (Greenpeace statement on the amendment to the law at: https://act.gp/38W1rbg). pm, ots, mei

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English version 

 

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