Der Coronavirus im Fokus der Fake News

Der Coronavirus hält die Welt in Atem. Im Minutentakt rauschen die News über die Lungenerkrankung Covid-19 durch die sozialen Medien - sei es Facebook, Twitter oder WhatsApp. Es gibt deshalb nicht wenige, die den neuen Lungenvirus schon fast für eine "mediale Infektion" halten, so oft, so viel wird über ihn berichtet.

 

Aber in den vielen Meldungen und Berichten tauchen auch immer mehr Fake News, Halbwahrheiten und Mythen über die weltweite Viruserkrankung auf und die daraus resultierende Folgen für die Menschen auf. So sorgte in den Medien auch eine Falschmeldung aus Österreich für Aufsehen. Hier hatten Unbekannte das Gerücht in die Welt gesetzt, dass die Corona-Todesfälle in Italien auch auf die Einnahmen des Schmerzmittels Ibuprofen zurückzuführen seien. Als "Beleg" verwiesen die Urheber der Falschmeldung, die über den Messengerdienst WhatsApp verbreitet wurde, auf "Forschungsergebnisse" der Medizinischen Universität Wien. Die Klinik wies umgehend darauf hin, dass die Meldung in keiner Zusammenhang mit der Klinik stehe.   

 

Corona-"Tipps" für verängstigte Zeitgenossen

 

Auf der Webseite des Bayerischen Rundfunks (BR24) sind weitere Fake News aufgelistet, die im Netz kursierten. So wurde zum Beispiel ein "Corona-Test" empfohlen. Der Tipp: Wer zehn Sekunden die Luft anhalten könne, ohne zu niesen, der hat hätte kein Corona. "Dieser vermeintlich sichere Selbsttest kursiert gerade auf Whatsapp und Co", so der BR-online.  Andere "Tipps" rieten verängstigten Zeitgenossen alle 15 Minuten ein Glas Wasser zu trinken, um sich vor dem Virus zu schützen. Und Vetrschwörungstheoretiker stellten die Behauptung auf, der Virus sei im Labor gezüchtet worden. Zwei Millionen Fake News sollen alleine auf Twitter kursieren. Vor ein paar Tagen wurden Vertreter der großen Tech-Konzerne ins Weiße Haus geladen, um gemeinsam gegen die Flut an Corona-Fake News vorzugehen. 

 

Tech-Konzerne wollen gegensteuern

 

Doch die Tech-Konzerne wollen gegensteuern. So habe Google erkannt, dass nicht wenige versuchten, aus dem Coronavirus Profit zu schlagen. Aus diesem Grund habe der Kontern aktuell schon Zehntausende solcher Anzeigen blockiert. Wer bei Google nach dem Stichwort "Coronavirus" sucht, bekommt einen Infokasten präsentiert und eine Verlinkung zum Beispiel zur Weltgesundheitsorganisation. Kostenlose Anzeigenplätze spendet das Unternehmen für Regierungen und nichtstaatliche Institutionen in Regionen, die vom Virus betroffen sind und der Bevölkerung Informationen über das Virus zur Verfügung stellen. Die ebenfalls, wie Google, zum Alphabet-Konzern gehörende Video-Plattform Youtube, verweist bei Corona-Anfragen auf einen Banner der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Kostenlose Werbeplätze für Regierungen und NGOs stellt die Plattform ebenfalls kostenlos zur Verfügung. "Zudem werden Videos entfernt, die beispielsweise davon abraten, medizinische Behandlung in Anspruch zu nehmen", so BR-online weiter.

 

Corona-Falschmeldungen werden aussortiert

 

Bei Facebook werden Corona-Falschmeldungen algorythmisch aussortiert, so dass diese erst gar nicht in der Timeline des Users auftauchen. In diesem Zusammenhang arbeite Facebook mit sogenannten Fact-Checkern und Gesundheitsbehörden zusammen. Darüber hinaus stellt der Konzern der Weltgesundheitsorgansiation kostenlose Werbeplätze zur Verfügung. Auch der Social-Media-Dienst Instagram, geht gegen die Verbreiter von Corona-Falschmeldung vor. Das Unternehmen werde es nicht mehr erlauben, nach Covid-19 bezogenen visuellen Effekten zu suchen, es sei denn, diese seien in einer Partnerschaft mit einer anerkannten Gesundheitsinformation entwickelt worden. Die Konzerne Apple und Google lassen im Zusammenhang mit dem Coronavirus nur noch aus "vertrauenswürdige Quellen" zu, wie die Online-Plattform "t3n" berichtet. 

 

So funktionieren Falschmeldungen

 

"Erfolgreiche" Falschmeldungen machten sich gleich mehrere Komponenten der aktuellen Situation zunutze: Sie profitierten vom gesteigerten Informations-bedürfnis der Menschen, sprechen Emotionen und Ängste an und seien so aufgebaut, dass sie nicht völlig abwegig erscheinen, sagt Dr. Michael Littger vom Verein "Deutschland sicher im Netz". So würden falsche Infomationen über Supermarktschließungen weiterverbreitet, obwohl konkrete Informationen fehlten und die Zusammenhänge nicht schlüssig seien. 

 

Fake News der Zeit voraus

 

Aktuell wehrte sich sogar das Bundesgesundheitsminister via Twitter gegen solche Fake News. Unter der Überschrift "Achtung Fake News" war zu lesen, dass behauptet werde, dass das Gesundheitsministerium und die Bundesregierung bald weitere massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen würden. Die Antwortet des Ministeriums lautete: "Das stimmt nicht. Bitte helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen". Doch dieser Hinweis des Ministeriums hatte nur eine kurze Halbwertzeit. Denn ausnahmsweise hatte eine Fake News auch einen nicht zu unterschätzenden Wahrheitsgehalt. Denn wenige Tage nach dem Tweet des Ministeriums verkündete Bundeskanzlerin, Angela Merkel, Maßnahmen im Zuge der Coronakrise, wie es das Land noch nicht erlebt habe. 

 

Webseiten generieren Fake News

 

Aber auch solche Seiten gibt es im Internet: Sie heißen zum Beispiel ganz unverblümt thefakenewsgenerator.com. Ganz serviceorientiert, bietet diese Seite alles, was ein Verbreiter von Falschmeldungen braucht. Es gibt eine Rubrik für die Headline und viel Platz für die eigentliche "Meldung". Auch die Auswahl der Flagge unter der die Fake News im Netz versendet werden soll, wird dem User leicht gemacht. Zur Auswahl stehen CBS-News.US, Ailjazzera.com, BBC-News.US, CNN-Breaking-News.com und The-Young-Turks.com. Natürlich sind diese Webseiten in der realen Welt des Internet nicht erreichbar, weil es sie schlicht nicht gibt. Aber die gefakte Adresse sorgt für Vertrauen. Und darauf kommt es schießlich an, wenn die Nachrcht im Netz auf Reisen geht und von irgendjemanden im WWW für bare Münze genommen wird. Der verbreitet sie dann vielleicht selbst weiter und schon ist ein Gerücht mehr in die Welt gesetzt. mei

 

English version

 

The coronavirus is keeping the world in suspense. Every minute the news about the lung disease Covid-19 rushes through the social media - be it Facebook, Twitter or WhatsApp. 

 

The coronavirus keeps the world on tenterhooks. Every minute, news about Covid-19 lung disease rushes through social media - be it Facebook, Twitter or WhatsApp. That's why there are quite a few who almost consider the new lung virus to be a "media infection" - so often, so much is reported about it.

 

But in the many news and reports, more and more fake news, half-truths and myths about the global viral disease and the resulting consequences for people are appearing. For example, a false report from Austria also caused a stir in the media. Here, unknown persons had started the rumour that the corona deaths in Italy were also due to the intake of the painkiller ibuprofen. As "proof", the authors of the false report, which was distributed via the messenger service WhatsApp, referred to "research results" of the Medical University of Vienna. The clinic immediately pointed out that the report had no connection with the clinic.   

 

Corona "tips" for frightened contemporaries

 

On the website of the Bayerischer Rundfunk (BR24) further fake news are listed, which circulated in the net. For example, a "corona test" was recommended. The tip: If you can hold your breath for ten seconds without sneezing, you would not have a corona. "This supposedly safe self-test is currently circulating on Whatsapp and Co", according to BR-online.  Other "tips" advised scared contemporaries to drink a glass of water every 15 minutes to protect themselves from the virus. And vet conspiracy theorists claimed that the virus was grown in a laboratory. Two million fake news stories are said to be circulating on Twitter alone. A few days ago, representatives of the big tech companies were invited to the White House to take joint action against the flood of Corona fake news. 

 

Tech companies want to take countermeasures

 

But the tech companies want to take countermeasures. Google, for example, has recognized that quite a few are trying to make a profit from the corona virus. For this reason, the counterparty has already blocked tens of thousands of such ads. Anyone searching Google for the keyword "coronavirus" will be presented with an information box and a link to the World Health Organization, for example. The company donates free ad spaces to governments and non-governmental institutions in regions affected by the virus and provides information about the virus to the population. The video platform Youtube, which, like Google, is also part of the Alphabet Group, refers to a banner of the Federal Centre for Health Education when Corona queries are made. The platform also provides free advertising space for governments and NGOs. "In addition, videos are removed which, for example, advise against seeking medical treatment," BR-online continues.

 

Corona false reports are sorted out

 

On Facebook, corona false positives are sorted out algorithmically so that they do not even appear in the user's timeline. In this context, Facebook works together with so-called fact-checkers and health authorities. In addition, the company provides the World Health Organization with free advertising space. The social media service Instagram is also taking action against the distributors of Corona false reports. The company will no longer allow users to search for Covid-19 related visual effects unless they have been developed in partnership with a recognized health information provider. In connection with the corona virus, the corporations Apple and Google will only allow searches from "trustworthy sources", as the online platform "t3n" reports. 

 

How false reports work

 

"Successful" false reports make use of several components of the current situation: they benefit from people's increased need for information, address emotions and fears and are structured in such a way that they do not appear completely absurd, says Dr. Michael Littger of the association "Deutschland sicher im Netz". For example, false information about supermarket closures is spread even though concrete information is missing and the connections are not conclusive. 

 

How false reports work

 

"Successful" false reports make use of several components of the current situation: they benefit from people's increased need for information, address emotions and fears and are structured in such a way that they do not appear completely absurd, says Dr. Michael Littger of the association "Deutschland sicher im Netz". For example, false information about supermarket closures is spread even though concrete information is missing and the connections are not conclusive. 

 

Fake news ahead of its time

 

Recently even the Federal Minister of Health defended himself against such fake news via Twitter. Under the headline "Achtung Fake News" it was said that it was claimed that the Ministry of Health and the Federal Government would soon announce further massive restrictions on public life. The ministry's response was: "That is not true. Please help to stop their dissemination". But this advice from the ministry had only a short half-life. Because, for once, a fake news had a truth content that should not be underestimated. For a few days after the Ministry's tweet, Chancellor Angela Merkel announced measures in the course of the corona crisis that the country had never experienced before. 

 

Websites generate fake news

 

But there are also such sites on the Internet: They are called, for example, bluntly thefakenewsgenerator.com Completely service-oriented, this site offers everything a disseminator of false reports needs. There is a section for the headline and plenty of space for the actual "report". Also the selection of the flag under which the fake news should be sent on the net is made easy for the user. The choice is between CBS-News.US, Ailjazzera.com, BBC-News.US, CNN-Breaking-News.com and The-Young-Turks.com. Of course, these sites are not accessible in the real world of the Internet because they simply don't exist. But the fake address creates trust. And that's what really matters when the nightlife on the net goes on a journey and is taken at face value by someone on the WWW. They may then spread the word themselves and one more rumor is already set in the world. mei