Neustart Bundesliga: Profifußball ist ein großer Wirtschaftszweig mit vielen Arbeitsplätzen

 "Es gibt hierzulande keine Profi-Sportart, die eine solche wirtschaft-liche Bedeutung hat wie der Fußball", sagt Boris Pistorius in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" und betont: "Wir reden über ein System, in dem viel Geld steckt. Der Profifußball ist ein riesiger Wirtschaftszweig." 

 

Der SPD-Politiker sieht neben dem "Einnahmeaspekt für den Staat" auch noch einen weiteren Grund, weshalb es gilt, die Deutsche Fußball-Liga (DFL) in ihrem Bestreben, die Saison zu beenden, zu unterstützen. "Am Profifußball hängen auch viele Arbeitsplätze. Ein Verein, der einmal in die Insolvenz gegangen ist, kommt so schnell nicht wieder. Das gilt natürlich auch für Firmen, aber für diese gibt es Zuschüsse und Subventionen, für Profivereine nicht. Von daher wäre es gut, wenn man vermeiden kann, dass Teile des Fußballs in die Grätsche gehen." 

 

DFL arbeitet an einem Konzept für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs

 

Die DFL arbeitet derzeit an einem Konzept für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Laut Pistorius müsse dieses vor allem folgende Voraussetzungen erfüllen: "Die Sicherheit muss gewährleistet sein, die medizinischen Aspekte müssen stimmen, und der Profifußball muss das selbst finanzieren - daran darf es überhaupt keinen Zweifel geben." Die DFL müsse "ein durchexerziertes Programm" vorlegen. "Ein solches Konzept kostet richtig Geld", sagt der 60-Jährige. Auch deshalb könne man dieses nicht auf andere Sportarten übertragen. Zudem müssten die Vereine gewährleisten, dass sich vor den Stadien keine Fans versammeln. "Wir werden in diesen Zeiten nicht die Polizei rausschicken, um Ansammlungen von Fans vor Fußballstadien zu verhindern. Das wird die Aufgabe der Vereine und Stadionbetreiber sein." 

 

Bundesligastart am 9. Mai?

 

Einen Start am 9. Mai, wie von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und den Ministerpräsidenten Markus Söder (Bayern) und Armin Laschet (NRW) propagiert, hält er für wenig realistisch. Da sei "eher der Wunsch Vater des Gedankens", sagt Pistorius. Die Vorbereitungszeit für die Spieler, aber auch für die Vereine und die Politik sei zu kurz. Die Installation des Konzeptes benötige einen Vorlauf. "Wenn es eine oder zwei Wochen später ist, ist das für alle Beteiligten besser als ein voreiliger Neustart", so der SPD-Politiker. Ein Neustart würde zudem "unter dem klaren Vorbehalt stehen, dass sich das Infektionsgeschehen in den nächsten zehn bis 14 Tagen maßgeblich zum Nachteil verändert. Würde das passieren, würde jeder Lockerungsmaßnahme die Grundlage entzogen." pm, ots

 

English version

 

Lower Saxony's Minister of the Interior sees professional football in a special role during the current corona crisis and therefore believes in a restart of the 1st and 2nd Bundesliga in mid or late May.  "There is no other professional sport in this country that has such an economic significance as football", says Boris Pistorius in an interview with the "Neue Osnabrücker Zeitung" and emphasizes: "We are talking about a system in which there is a lot of money. Professional football is a huge economic sector." 

 

In addition to the "revenue aspect for the state", the SPD politician sees another reason why the German Soccer League (DFL) should be supported in its efforts to bring the season to a close. "Many jobs are also attached to professional soccer. A club that has gone bankrupt doesn't come back so quickly. Of course this also applies to companies, but for these there are grants and subsidies, for professional clubs not. So it would be good if we could prevent parts of football from going into the slide." 

 

DFL is working on a concept for restarting the game

 

The DFL is currently working on a concept for the resumption of play. According to Pistorius, this concept must above all meet the following requirements: "Safety must be guaranteed, the medical aspects must be right, and professional football must finance this itself - there can be no doubt about that. The DFL must present "a thoroughly tested program". "Such a concept costs real money," says the 60-year-old. This is one of the reasons why it cannot be transferred to other sports. The clubs must also ensure that no fans gather in front of the stadiums. "We're not going to send the police out in these times to prevent fans from gathering outside football stadiums. That will be the job of the clubs and stadium managers." 

 

So the Bundesliga starts on May 9th?

 

A start on May 9th, as propagated by Federal Health Minister Jens Spahn and the Minister Presidents Markus Söder (Bavaria) and Armin Laschet (North Rhine-Westphalia), he does not consider a start on May 9th to be realistic. There is "rather the wish father of the thought", says Pistorius. The preparation time for the players, but also for the clubs and politicians, is too short. The installation of the concept needs a lead time. "If it's a week or two later, it's better for everyone involved than a hasty restart," says the SPD politician. A new start would also be "subject to the clear proviso that the incidence of infection changes significantly to the detriment in the next ten to 14 days. If that were to happen, any relaxation measure would be deprived of its basis". pm, ots, mei