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Coronavirus Spezial  ·  10. Juni 2020

Virologe: Der Lockdown war vermutlich nicht nötig - Abflachen der Welle in den USA erwartet

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"Die weiteren Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen hätte ich dann vom tatsächlichen Verlauf abhängig gemacht, auch um zu sehen, wie die einzelnen Beschränkungen wirken und ob zusätzliche Schritte wirklich nötig sind", sagte der Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsklinik Bonn im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

 

Stattdessen sei Deutschland "zu schnell in den Lockdown gegangen", weil neben der Sorge um die Kapazität der Krankenhäuser "ein gewisser Druck in der Öffentlichkeit" bestand. Komme es entgegen seiner Erwartung wieder zu einem großen Ausbruch, "wird man sich sicherlich hüten, wieder derart starke Maßnahmen zu ergreifen", sagte Streeck. Anfangs seien sich fast alle Virologen mehr oder weniger einig gewesen, dass Covid-19 "nicht bagatellisiert werden sollte, aber auch nicht dramatisiert werden darf". Mit den Bildern aus Bergamo und den USA und spezifischen medizinischen Erkenntnissen habe sich die Ansicht geändert. "Derzeit allerdings nähern wir uns wieder der Einschätzung aus der Anfangszeit an", sagte der Professor. Der Grund der sinkenden Risikobewertung sei die enorme Anzahl von Infektionen, die folgenlos blieben. 

 

Mehr Todesfälle als in anderen Jahren

 

"Ich glaube auch weiterhin nicht, dass wir am Ende des Jahres in Deutschland mehr Todesfälle als in anderen Jahren gehabt haben werden", sagte der Mediziner und wies auf das Durchschnittsalter der Pandemietoten von 81 hin, das eher "oberhalb der durchschnittlichen Lebenserwartung" liege. Mancher, den Covid-19 in Deutschland verschone, sterbe stattdessen "an einem anderen Virus oder Bakterium". 

 

Plädoyer für einen realistischen Blick

 

Mit Blick auf die verschiedenen Positionen zur Pandemie in Wissenschaft und Politik sagte Streeck, "nur warnen und mahnen kann man ja sehr leicht. Im Zweifel ist man als Mahner gesellschaftlich besser aufgehoben." Er plädiere allerdings für einen realistischen Blick. "Nicht anders als im Rest der Welt" erwartete Streeck auch in den USA ein Abflachen der Welle. "So schnell hoch ging es dort ja unter anderem deshalb, weil Amerikaner mit Husten und Schnupfen weiter arbeiten gehen. Es gibt dort nicht diese Form der Krankmeldung wie in Deutschland", sagte Streeck, der neun Jahre lang in den USA geforscht hat. In der Folge sei es zu wesentlich mehr Ansteckungen als in Deutschland gekommen. pm ,ots

 

English version

 

Corona researcher Hendrik Streeck has criticised the German lockdown with its serious consequences. After the ban on large events, the number of infections had already decreased. "I would then have made further measures such as contact restrictions dependent on the actual course of events, also to see how the individual restrictions work and whether additional steps are really necessary," said the director of the Institute of Virology at the University Hospital Bonn in an interview with the "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

 

Instead, he said, Germany "went into lockdown too quickly" because, apart from concerns about hospital capacity, there was "a certain amount of public pressure". If, contrary to his expectations, a major outbreak should occur again, "one will certainly be wary of taking such strong measures again," said Streeck. Initially, almost all virologists more or less agreed that Covid-19 "should not be trivialised, but also not dramatised". With the pictures from Bergamo and the USA and specific medical findings, the view has changed. "At present, however, we are again approaching the assessment from the early days," said the professor. The reason for the declining risk assessment is the enormous number of infections, which have no consequences. 

 

More deaths than in other years

 

"I still do not believe that at the end of the year we will have had more deaths in Germany than in other years," said the physician, pointing to the average age of the pandemic deaths of 81, which is rather "above average life expectancy". Some people that Covid-19 spares in Germany will instead die "from another virus or bacterium". 

 

Plea for a realistic view

 

With regard to the different positions on the pandemic in science and politics, Streeck said, "It is very easy to warn and admonish. When in doubt, a warning is a better social response." He argued, however, for a realistic view. "Streeck expected the wave to level off in the United States as well. "One of the reasons it went up so fast there is because Americans continue to work with coughs and sneezes. There is not this form of sick leave there like in Germany," said Streeck, who spent nine years researching in the USA. As a result, the number of infections is considerably higher than in Germany. pm ,ots, mei

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English version 

 

The site focuses on the most important social and political issues that move people. Currently, it is the Corona crisis and its political, social and economic consequences. In addition, the site offers interviews and specials dedicated to specific topics.  


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