Daten des US-Arbeitsmarktes verleiten zu voreiligen Schlussfolgerungen - Absturz könnte größer sein, als während der Weltwirtschaftskrise

So warnten Ökonomen nach dem Bericht für April, als über 20 Millionen Stellen gestrichen wurden, vor einem Absturz, der tiefer sein könnte als während der Weltwirtschaftskrise vor 90 Jahren. Die Wende im Mai belehrte sie dann eines Besseren. Gleichwohl bedeuten die 4,8 Millionen im Juni neu entstandenen Jobs keineswegs, dass das Schlimmste überstanden ist. 

 

So liegt die Arbeitslosenquote immer noch über dem höchsten Stand, der während der Finanzkrise erreicht wurde. Das ist für sich genommen ernüchternd. Wichtiger ist es aber, die Entwicklung in den gesamtwirtschaftlichen Kontext einzubetten. Schließlich hat das Unvermögen der Regierung von US-Präsident Donald Trump, eine nationale Strategie zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu entwickeln, neue Gefahren für die konjunkturelle Erholung heraufbeschworen. 

 

Ratschläge von Gesundheitsexperten ignoriert

 

So begannen viele Staaten schon vor Wochen, ihre Wirtschaft wieder zu öffnen. Ostküstenstaaten, allen voran New York, warteten mit der Lockerung ihrer Kontaktbeschränkungen, bis die Infektionsrate erkennbar zurückging. Andere, gerade im republikanisch beherrschten Süden, ignorierten hingegen die Ratschläge der Gesundheitsexperten und hörten nur auf eine Stimme: die ihres Präsidenten, der im Interesse der eigenen Wiederwahl unermüdlich auf die Öffnung der Wirtschaft dringt und von unbestreitbaren Fakten nichts wissen will. 

 

Folgen für die großen Staaten sind verheerend

 

Die Folgen, insbesondere in Texas, Florida und Arizona, die zu den größten Staaten zählen und für einen bedeutenden Anteil am Bruttoinlandsprodukt stehen, sind verheerend. Weil Kontaktbeschränkungen ignoriert wurden, Ausgangssperren nur von kurzer Dauer waren und Menschen sich unbeirrt in Kneipen, Nachtklubs, Schwimmbädern und an Stränden tummelten, erreichen die täglichen Erkrankungen neue Rekordstände. Intensivstationen sind hoffnungslos überlastet, und nun müssen selbst die Trump-loyalen Gouverneure reagieren und das Tempo der Öffnung drosseln. 

pm, ots, Quelle: Börsen-Zeitung, Autor: Peter De Thier

 

English version

 

Like almost all economic data coming out of the US ministries since March, the June labour market report leads to premature conclusions. After the report for April, when over 20 million jobs were cut, economists warned of a crash that could be deeper than during the Great Depression 90 years ago. The turnaround in May then proved them wrong. Nevertheless, the 4.8 million new jobs created in June by no means mean that the worst is over. 

 

The unemployment rate is still above the highest level reached during the financial crisis. That is sobering in itself. What is more important, however, is to embed the development in the overall economic context. Finally, the inability of the government of US President Donald Trump to develop a national strategy to combat the corona pandemic has created new threats to economic recovery. 

 

Advice from health experts ignored

 

Many countries began to reopen their economies weeks ago. East-coast states, above all New York, waited with the easing of their contact restrictions until the infection rate decreased noticeably. Others, especially in the Republican-dominated South, ignored the advice of health experts and listened to only one voice: that of their president, who tirelessly pressed for the opening of the economy in the interest of his own re-election and did not want to hear about undeniable facts. 

 

The consequences for the large countries are devastating

 

The consequences, especially in Texas, Florida and Arizona, which are among the largest states and account for a significant share of the gross domestic product, are devastating. Because contact restrictions were ignored, curfews were short-lived and people continued to hang out in bars, nightclubs, swimming pools and on beaches, daily sickness rates are reaching record levels. Intensive care units are hopelessly overloaded, and now even the Trump-loyal governors must react and slow the pace of opening. 

pm, ots, mei, Source: Börsen-Zeitung, Author: Peter De Thier

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