Was stimmt, was nicht: Das sind die hartnäckigsten Bewerbungsmythen

Und welche Annahmen sind längst überholt? Die Jobplattform StepStone befragt regelmäßig tausende Recruiter und Bewerber und weiß, was bei der Jobsuche zählt. Auf Basis der neuesten Erkenntnisse räumen die Experten von StepStone mit den beliebtesten Bewerbungsmythem auf. 

 

Wenn ich schon viele Jobs hatte, gelte ich als Job-Hopper

 

Falsch. Der Arbeitsmarkt wird zunehmend dynamischer und schnelllebiger - das wissen auch die Personaler. Aktuelle StepStone Studien zeigen, dass die Wechselbereitschaft von Arbeitnehmern in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Jobs sind immer häufiger projektbezogen oder haben eine befristete Vertragslaufzeit. "Je nach Aufgabenprofil in der ausgeschriebenen Stelle bewerten Personaler es sogar positiv, wenn der Bewerber in vielen unterschiedlichen Bereichen in kurzer Zeit Erfahrungen gesammelt hat - das beweist Flexibilität und Anpassungsfähigkeit", sagt StepStone Karriereexpertin Inga Rottländer. Aber es können auch persönliche Gründe sein, die eine berufliche Veränderung bedingen. Jeder zweite Bewerber gab bei einer StepStone Studie an, wegen einer unpassenden Unternehmenskultur den Job gewechselt zu haben. Jeder Dritte hat sogar schon einmal in der Probezeit gekündigt, weil es einfach nicht passte. Die Personalverantwortlichen haben häufig Verständnis für einen Wechsel, wenn dieser gut begründet ist. "Hat man sich beruflich sehr häufig und schnell verändert, ist es ratsam, den Grund im Lebenslauf unter der jeweiligen Station kurz zu nennen - zum Beispiel ein Umzug oder dass das Aufgabenprofil letztendlich doch nicht gepasst hat", sagt Rottländer. "So können Bewerberinnen und Bewerber mögliche Fragen von Personalverantwortlichen direkt abfangen." 

 

Personaler interessieren sich nicht für meine Social Media Auftritte

 

Stimmt nicht. Laut einer StepStone Studie recherchiert immerhin knapp jeder zweite Recruiter im Internet nach Informationen zu den Bewerberinnen und Bewerbern. Die wichtigsten Quellen sind dabei Google und soziale Netzwerke. "Es ergibt durchaus Sinn, vor der Jobsuche einmal in die Rolle des Personalers zu schlüpfen und seinen Namen in die Suchmaske einzugeben. So lässt sich leicht nachprüfen, welche persönlichen Informationen im Netz kursieren und welchen Eindruck der Recruiter dadurch von mir gewinnt", empfiehlt Rottländer. "Auch wenn die Urlaubsfotos auf Instagram am Ende nicht darüber entscheiden werden, ob man einen Job bekommt oder nicht: Es ist empfehlenswert, seine sozialen Kanäle zu pflegen." 

 

Ich verschweige besser, dass ich mich auch woanders beworben habe

 

Falsch. Im Gegenteil: Recruiter rechnen sogar damit, dass Bewerber sich auch bei anderen Unternehmen umsehen. Laut StepStone Marktforschung bewerben sich fast zwei Drittel der Befragten im Laufe einer Jobsuche bei sechs oder mehr Unternehmen. Ein Drittel von ihnen bewirbt sich sogar bei mehr als fünfzehn Unternehmen. Personalverantwortliche erwarten daher eine ehrliche Antwort auf die Frage, ob man sich noch bei anderen Unternehmen beworben hat. Alles andere könnte auf eine fehlende Motivation bei der Jobsuche schließen. 

 

Wenn ich niedrige Gehaltsvorstellungen angebe, habe ich bessere Jobchancen

 

Stimmt nicht. Allzu bescheidene Gehaltsvorstellungen können bei Personalern als Zeichen für mangelnde Erfahrung oder geringes Selbstbewusstsein interpretiert werden. Es besteht die Gefahr, dass das Gegenüber einen also gar nicht als ausreichend qualifizierten Mitarbeiter in Betracht zieht. Niedrige Gehaltswünsche offenbaren auch, dass man sich nicht hinreichend über ein realistisches Gehalt informiert hat. Bewerber sollten sich im Vorfeld darüber informieren, wie das Gehalt in vergleichbaren Positionen und Branchen ausfällt. Rottländer empfiehlt: "Hier eignen sich - neben dem Austausch mit Freunden oder der Familie - Gehaltsrechner oder -reports, die verschiedene Gehälter vergleichen und einen Überblick geben. In der Gehaltsverhandlung selbst ist es ratsam, eine Gehaltsvorstellung zu nennen, die einen gewissen Puffer nach unten zulässt - und trotzdem realistisch ist. In der Regel nähern sich Bewerber und Personalverantwortliche dann so an, dass beide zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen." 

 

Das Anschreiben ist der wichtigste Bestandteil meiner Bewerbung

 

Falsch, der Lebenslauf ist der wichtigste Bestandteil - das gaben ganze 90 Prozent der Recruiter in Deutschland im Rahmen einer StepStone Studie an. Das Anschreiben folgt mit großem Abstand nur auf Platz zwei. Tatsächlich nimmt die Bedeutung des Anschreibens seit Jahren immer weiter ab. Der Hauptgrund: Der Trend zur schnellen, unkomplizierten Online- und Mobil-Bewerbung. Arbeitgeber legen zunehmend Wert darauf, potenziellen Bewerbern die Kontaktaufnahme so leicht wie möglich zu machen. Einige Unternehmen - wie zum Beispiel die Deutsche Bahn - haben das Anschreiben deshalb sogar abgeschafft. pm, ots

 

English version

 

Some rumors around the topic application hold themselves stubbornly - from the covering letter over the self presentation up to the salary question. But where is there really something to it? And which assumptions are long outdated?

 

The job platform StepStone regularly interviews thousands of recruiters and applicants and knows what counts when looking for a job. Based on the latest findings, StepStone's experts tidy up the most popular application myths. 

 

If I have had many jobs, I am considered a job hopper

 

Wrong. The job market is becoming increasingly dynamic and fast-moving - HR managers are well aware of this. Current StepStone studies show that the willingness of employees to change jobs has increased significantly in recent years. Jobs are increasingly project-related or have a limited contract term. "Depending upon task profile in the written out place personnel evaluate it even positively, if the applicant gained experiences in many different ranges within a short time - that proves flexibility and adaptability , says StepStone Karriereexpertin Inga Rottländer. But it can also be personal reasons that require a career change. Each second applicant indicated with a StepStone study to have changed the job because of an unsuitable Unternehmenskultur. One in three even quit their job during the probationary period because it simply did not fit. Human resources managers often understand a change when it is well justified. "If you have changed jobs very frequently and quickly, it is advisable to briefly state the reason in your CV under the respective station - for example, a move or that the job profile did not fit in the end after all," says Rottländer. "In this way, applicants can directly intercept possible questions from personnel managers". 

 

HR managers are not interested in my social media appearances

 

Not true. According to a StepStone study at least scarcely each second Recruiter in the Internet investigates after information to the applicants and applicants. The most important sources are Google and social networks. "It makes perfect sense to slip into the role of the recruiter once before the job search and enter his name into the search mask. This makes it easy to check what personal information is circulating on the net and what impression the recruiter gets of me as a result," recommends Rottländer. "Even if the vacation photos on Instagram will not decide in the end whether one gets a job or not: It is recommended to maintain one's social channels". 

 

I better keep quiet about the fact that I have also applied elsewhere

 

Wrong. On the contrary: recruiters even expect applicants to look around at other companies. According to StepStone market research, almost two thirds of those surveyed apply to six or more companies in the course of a job search. A third of them even apply to more than fifteen companies. Personnel managers therefore expect an honest answer to the question whether one has applied to other companies. Anything else could indicate a lack of motivation in the job search. 

 

If I indicate low salary expectations, I have better job chances

 

Not true. Overly modest salary expectations can be interpreted by HR professionals as a sign of lack of experience or low self-confidence. There is the danger that the other party will not even consider you as a sufficiently qualified employee. Low salary expectations also reveal that one has not sufficiently informed oneself about a realistic salary. Applicants should inform themselves in advance about the salary in comparable positions and industries. Rottländer recommends: "In addition to exchanging information with friends or family, salary calculators or reports that compare different salaries and provide an overview are suitable here. In the salary negotiations themselves, it is advisable to name a salary expectation that allows a certain buffer downwards - and is still realistic. As a rule, applicants and personnel managers then approach each other in such a way that both come to a satisfactory result". 

 

The cover letter is the most important part of my application

 

Wrong, the curriculum vitae is the most important component - that indicated whole 90 per cent of the recruiters in Germany in the context of a StepStone study. The cover letter follows by a large margin only in second place. In fact the meaning of the writing down continues to decrease for years. The main reason: the trend towards fast, uncomplicated online and mobile applications. Employers are increasingly attaching importance to making it as easy as possible for potential applicants to make contact. Some companies - such as Deutsche Bahn - have therefore even abolished the cover letter. pm, ots, mei