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Politics & Economics  ·  29. September 2020

Kardinalfehler der deutschen Einheit: Arbeit der Treuhandanstalt schonungslos aufarbeiten

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Treuhandpolitik war der Kardinalfehler der deutschen Einheit." Er kritisierte besonders die Art und Weise, wie Dinge durchgesetzt worden seien. Gefühlt sei dies eine "Fortsetzung des Kalten Krieges mit anderen Mitteln" gewesen. 

 

Bartsch forderte, der nächste Bundestag solle dieses Thema aufgreifen und in die Akten schauen, die nach 30 Jahren nun zugänglich würden. Er fragte: "Warum hat die Bundesregierung unter Helmut Kohl die Treuhand kaum kontrolliert?" Ohne eine schonungslose wissenschaftliche wie politische Aufarbeitung des Treuhand-Desasters sei die wirkliche Vollendung der deutschen Einheit kaum möglich, fügte der Linken-Politiker hinzu. 

 

Über 15.000 Unternehmen. wurden privatisiert

 

Bis zum 31. Dezember 1994 konnte die Treuhandanstalt nach Entflechtungen und Stilllegungen über 15.000 Unternehmen und Betriebsteile privatisieren, so das Bundesfinanzministerium schon im vergangenen Jahr auf eine Anfrage der Linksfraktion. Außerdem wurden den Angaben zufolge 4500 Unternehmen beziehungsweise Unternehmensteile "reprivatisiert". Und weiter: "Durch Arbeitsplatzzusagen wurden 1,5 Millionen Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen." Einklagbare Vereinbarungen gab es (Stand 31. Dezember 1993) jedoch nur für rund 921.000 Arbeitsplätze, wie das Ministerium mitteilte. Zum Vergleich: Als die Treuhand 1990 ihre Arbeit aufnahm, hatten die von ihr verwalteten Unternehmen gut vier Millionen Beschäftigte. pm, ots

 

English version

 

The Left parliamentary group in the Bundestag is pressing for a "ruthless" reappraisal of the work of the Treuhandanstalt, which privatized or wound up thousands of companies in the former GDR after German reunification 30 years ago. Left-wing faction leader Dietmar Bartsch told the "Neue Osnabrücker Zeitung": "The trust agency policy was the cardinal mistake of German unification. He especially criticized the way things had been enforced. He felt that this was a "continuation of the Cold War by other means". 

 

Bartsch demanded that the next Bundestag should take up this topic and look into the files that are now accessible after 30 years. He asked: "Why did the Federal Government under Helmut Kohl hardly control the Treuhand? Without an unsparing scientific and political reappraisal of the Treuhand disaster, the real completion of German unity would hardly be possible, the left-wing politician added. 

 

Over 15,000 companies have been privatized

 

By December 31, 1994, the Treuhandanstalt was able to privatize over 15,000 companies and parts of companies after disentanglements and closures, according to the Federal Ministry of Finance last year in response to a request from the Left Party. In addition, according to the data, 4500 companies or parts of companies were "reprivatized". And further: "Through job commitments, 1.5 million jobs were secured or created. However, as of December 31, 1993, there were only enforceable agreements for about 921,000 jobs, according to the Ministry. By way of comparison: When the Treuhand began its work in 1990, the companies it administered had a good four million employees. pm, ots, mei

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English version 

 

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