Umfrage: Freiberufler sind von der Corona-Krise stark betroffen - 180.000 Arbeitsplätze in Gefahr

Jedes achte Unternehmen befürchtet zudem, das kommende Jahr nicht zu überstehen. Das geht aus einer noch unveröffentlichten repräsentativen Umfrage des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB) hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt.

 

Das Institut für Freie Berufe befragte im Auftrag des BFB zwischen Anfang und Ende September knapp 1900 selbstständige Freiberufler zu den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Jedes achte Unternehmen oder 12,3 Prozent befürchtet zudem 2021 die Insolvenz. Mehr als jeder zehnte Freiberufler musste während der Pandemie bereits Mitarbeiter entlassen. Dies trifft laut der Umfrage besonders für Unternehmen mit zehn bis 49 Mitarbeitern zu: In dieser Gruppe mussten bereits 17,6 Prozent Stellen abbauen. Jeder vierte Freiberufler befürchtet zudem, sich bis zum Jahresende 2020 von Mitarbeitern trennen zu müssen. Weitere fünf Prozent erwarten dies für das kommende Jahr.

 

30 Prozent haben Überbrückungshilfen des Bundes genutzt

 

"Damit sind weitere 180.000 Stellen in der Branche in Gefahr", sagte BFB-Präsident Wolfgang Ewer. Knapp 30 Prozent aller Freiberufler haben die Überbrückungshilfen des Bundes genutzt, so die Umfrage. Ewer begrüßte die von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) geplanten Nachbesserungen bei den Hilfen, forderte jedoch weitere Zuschüsse zum Lebensunterhalt speziell für Solo-Selbstständige und kleine Freiberufler-Einheiten. Der KfW-Schnellkredit müsse zudem auch für Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern gewährt werden. pm, ots

 

English version

 

Every second freelancer in Germany is strongly or very strongly affected by the Corona crisis. One in eight companies also fears that they will not survive the coming year. This is the result of a still unpublished representative survey by the Federal Association of Liberal Professions (BFB), which is available to the Düsseldorf "Rheinische Post".

 

On behalf of the BFB, the Institute for Liberal Professions surveyed nearly 1900 self-employed professionals between the beginning and end of September on the economic consequences of the pandemic. One in eight companies or 12.3 percent also fear insolvency in 2021. More than every tenth freelancer has already had to lay off employees during the pandemic. According to the survey, this is particularly true for companies with ten to 49 employees: In this group, 17.6 percent have already had to cut jobs. Every fourth freelancer also fears having to part with employees by the end of 2020. Another five percent expect this to happen next year.

 

30 percent have used bridging assistance from the federal government

 

"This means that another 180,000 jobs in the industry are at risk," said BFB President Wolfgang Ewer. According to the survey, almost 30 percent of all freelancers have used the federal government's bridging assistance. Ewer welcomed the improvements to the aid planned by the Minister of Economics, Peter Altmaier (CDU), but called for further subsistence subsidies especially for solo self-employed persons and small freelancer units. The KfW rapid loan would also have to be granted to companies with fewer than ten employees. pm, ots, mei