Der zweite Lockdown kostet die deutsche Wirtschaft zehn Milliarden Euro

Das ergeben Überschlagsrechnungen des Ifo- Instituts. „Damit setzen die beschlossenen Maßnahmen der kräftigen Erholung vom Sommer ein abruptes Ende“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die Ausgaben für Dienstleistungen des 'sozialen Konsums' werden kräftig einbrechen. Die gesamten privaten Konsumausgaben dürften damit zum Jahresende nicht mehr wachsen.“

 

Nach Berechnungen des ifo-Instituts dürfte der Lockdown einen Ausfall der gesamtwirtschaf-tlichen Produktion von etwas mehr als 10 Milliarden Euro zur Folge haben. Dieser Berechnung liegen folgende Annahmen zugrunde: Die Umsätze des Gastgewerbes gehen von 75 Prozent des Normalniveaus, das im Sommer erreicht wurde,, auf etwa 20 Prozent zurück. Die Umsätze der übrigen Anbieter von Dienstleistungen des „sozialen Konsums“ dürften von geschätzt 30 Prozent auf nunmehr 10 Prozent sinken. Dazu gehören Freizeit- und Kulturdienstleistungen, Pauschalreisen, sowie Dienstleistungen der Körperpflege. Dort war die Erholung im Sommer nur schleppend verlaufen.

 

Private Haushalte haben Verhalten. angepasst

 

Für die Berechnung des Ausfalls nehmen die ifo-Forscher weiterhin an, dass die Umsätze bereits im Oktober zurückgegangen sind. Denn private Haushalte haben ihr Verhalten möglicherweise schon allein wegen der steigenden Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus angepasst.

Für den Dezember wurde eine langsame Erholung unterstellt. Außen vor blieben bei den Berechnungen indirekte Auswirkungen der in anderen Ländern verhängten Maßnahmen auf die deutsche Wirtschaft. pm, ifo

 

English version

 

The lockdown decided by the government will significantly slow down the increase in economic output in the fourth quarter of 2020. This is the result of rough calculations by the Ifo Institute. "This means that the measures decided on will put an abrupt end to the strong recovery from the summer," says ifo economic boss Timo Wollmershäuser. "Expenditure on 'social consumption' services will slump sharply. This means that total private consumer spending is unlikely to grow any further by the end of the year.

 

According to calculations by the ifo Institute, the lockdown is likely to result in a loss of overall economic production of just over 10 billion euros. This calculation is based on the following assumptions: Sales in the hospitality industry will decline from 75 percent of the normal level reached in the summer to around 20 percent. The conversions of the remaining offerers of services of the "social consumption" might sink from estimated 30 per cent to now 10 per cent. These include leisure and cultural services, package tours and personal hygiene services. There, the recovery in the summer was sluggish.

 

Private households have adapted their behavior

 

To calculate the shortfall, the ifo researchers continue to assume that sales had already fallen in October. This is because private households may have adjusted their behavior simply because of the rising number of new coronavirus infections.

A slow recovery was assumed for December. The calculations did not take into account the indirect effects on the German economy of measures imposed in other countries. pm, ifo, mei