Wegen der Corona-Krise müssen die Menschen in Deutschland noch lange mit persönlichen Einschränkungen rechnen

Spahn sagte im Inforadio vom rbb, der November sei ein besonders schwerer Monat, in dem alle auf vieles verzichten müssten, vor allem im privaten Bereich. Im Bereich der Kunst und Kultur gehe es außerdem für viele Menschen um die wirtschaftliche Existenz.

 

"Aber wenn wir da durch sein sollten und die Zahlen runterbrächten, heißt das ja nicht: Ab Dezember oder Januar kann es dann wieder richtig überall losgehen und wieder Hochzeitsfeiern oder Weihnachtsfeiern geben, als wäre nichts gewesen. Das wird nicht funktionieren", erklärte Spahn. "Wir müssen es ja miteinander schaffen, durch diesen Winter insgesamt zu kommen, mit Zahlen auf einem niedrigeren Niveau. Deswegen finde ich schon jetzt die Botschaft wichtig: Veranstaltungen mit mehr als zehn, fünfzehn Personen [...] sehe ich in diesem Winter nicht mehr."

 

Politik muss flexibel reagieren

 

Zur Problematik der fehlenden Pflegekräfte auf den Intensivstationen sagte Spahn, die Politik müsse nun vor allem flexibel reagieren:"Wir haben viele Ausnahmeregelungen geschaffen, was Dokumentation, Aufwand, Bürokratie, Nachweispflichten angeht, indem wir mithelfen, dass an bestimmten Stellen das Gesundheitswesen etwa jetzt in dieser Phase bei planbaren Operationen weniger macht, ohne dass wirtschaftlicher Schaden entsteht, damit sich mehr [Mitarbeiter, Anm. d. Red.] auf Covid-19-Patienten konzentrieren können." Es sei aber auch klar, dass man nicht in sechs oder sieben Monaten Pflegefachkräfte ausbilden könne.

 

Frühe Weihnachtsferien sind pragmatischer Ansatz

 

Spahn zeigte sich offen für die Idee von Nordrhein-Westfalen, die Weihnachtsferien etwas früher beginnen zu lassen, um das Fest mit der Familie feiern zu können. "Das ist ein pragmatischer Ansatz", so der Bundesgesundheitsminister. Entscheiden müsse das aber jedes Bundesland selbst, je nach Infektionslage. Eines sei ihm dabei besonders wichtig, so Spahn: "Bei den Schulen und Kitas muss es Planbarkeit geben - für Eltern, Kinder, Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher. Sowas wie im Frühjahr, über Monate geschlossen, aber keiner weiß genau, wann und wie wieder geöffnet wird - das war eine echte, harte Belastung für alle. Und eine Maßnahme, wo man weiß, es geht um so und so viele Tage zu einem bestimmten Zeitpunkt, um die Dinge zu entschleunigen, um Infektionsherde zu erkennen - damit, denke ich, können alle besser umgehen." pm, ots

 

English version

 

Federal Minister of Health Jens Spahn (CDU) has made people in Germany aware that they will have to reckon with personal restrictions for a long time to come because of the corona pandemic.

Spahn said on rbb's Inforadio that November was a particularly difficult month in which everyone had to do without a lot, especially in the private sector. In the area of art and culture, he also said that for many people it was a matter of economic survival.

 

"But if we get through this and bring the numbers down, it doesn't mean that from December or January it can really start all over again and have wedding celebrations or Christmas parties again as if nothing had happened. That will not function , explained Spahn. "We have to work together to get through this winter as a whole, with figures at a lower level. That's why I think the message is already important: I don't see events with more than ten or fifteen people [...] this winter.

 

Politics must react flexibly

 

Regarding the problem of the lack of nursing staff in intensive care units, Spahn said that politics must now react flexibly: "We have created many exceptions in terms of documentation, effort, bureaucracy, and the obligation to provide evidence by helping to ensure that the health care system does less in this phase of plannable operations in certain places, for example now, without causing economic damage, so that more [employees, editor's note] can concentrate on Covid-19 patients. But it is also clear that it is not possible to train nurses in six or seven months.

 

Early Christmas vacations are a pragmatic approach

 

Spahn showed himself open to the idea of North Rhine-Westphalia to let the Christmas vacations begin a little earlier in order to be able to celebrate the holiday with the family. "This is a pragmatic approach," said the Federal Minister of Health. However, he added, each state must decide for itself, depending on the infection situation. One thing was particularly important to him, said Spahn: "Schools and daycare centers must be plannable - for parents, children, teachers and educators. Something like in spring, closed for months, but nobody knows exactly when and how they will reopen - that was a real, hard burden for everyone. And a measure where you know it's about so and so many days at a particular time, to slow things down, to identify sources of infection - I think everyone can deal with that better". pm, ots, mei