Ex-RAF-Terrorist Peter-Jürgen Boock bereut seine Taten

Das sagt er dem Zeit Magazin: "Es gab die Toten längs des Weges." Boock weiter: "Es ist meine kaputte Geschichte." Boock gehörte in den Siebzigerjahren zu den wichtigsten Mitgliedern der linksextremistischen Terrorgruppe "Rote Armee Fraktion" und war an mehreren Morden beteiligt, unter anderem am Mord an Hanns Martin Schleyer im Jahr 1977.

 

Es gebe Hintermänner, die ihn damals unterstützt hätten und die die Polizei nie gefasst habe, so Boock. Um sie zu schützen, habe er häufig gelogen: "Wenn ich von Anfang an völlig glaubwürdig gewesen wäre, hätte man mich von einem Prozess zum nächsten geschleppt, als Zeugen. Und ich hätte meine Leute verraten müssen."

 

"Meistens werde ich erschossen"

 

Zu der Frage, wie es damals zu dem jahrzehntelangen linksextremistischen Kampf gegen den Staat kommen konnte, sagt er: "Wir steckten alle in einem Sog der Gewalt. Da kommt man nicht so einfach raus." Bis heute verfolgten ihn Alpträume: "Es sind Szenen, häufig wiederkehrend, Verfolgungsängste, Jagdszenen sozusagen, die am Ende meistens aussichtslos für mich enden, meistens werde ich erschossen."

 

Heute an Leukämie erkrankt

 

Boock lebt heute in Italien. Er ist an Leukämie erkrankt. "Ich habe die Ärzte gefragt, ich möchte wissen, wie viel Zeit ich noch habe", sagt er. "Sie können das aber nicht sagen, die Krankheit verläuft wohl sehr unterschiedlich." Trotzdem sei er noch recht guter Dinge: "Hätte mir früher jemand gesagt, dass ich 69 werde, hätte ich ihn ausgelacht. Nichts, aber wirklich gar nichts sprach dafür, dass ich ein alter Mann werde." pm, ots

 

English version

 

The former terrorist Peter-Jürgen Boock, 69, shows late remorse. He was right to serve 17 years in prison, he told Zeit Magazin: "There were the dead along the way. Boock continues: "It's my broken story."

 

In the 1970s, Boock was one of the most important members of the left-wing extremist terror group "Rote Armee Fraktion" and was involved in several murders, including the murder of Hanns Martin Schleyer in 1977. According to Boock, there were backers who supported him at the time and who the police never caught. In order to protect them, he often lied: "If I had been completely credible from the beginning, I would have been dragged from one trial to the next, as a witness. And I would have had to betray my people."

 

"Most of the time I get shot"

 

On the question of how the decades-long left-wing extremist struggle against the state could have come about at that time, he says: "We were all caught in a maelstrom of violence. You can't get out of it so easily." Nightmares have haunted him to this day: "They are scenes, often recurring, fear of persecution, hunting scenes, so to speak, that usually end up hopelessly for me, mostly I get shot.

 

Sick with leukemia today

 

Boock lives today in Italy. He is suffering from leukemia. "I asked the doctors, I want to know how much time I have left," he says. "But they can't say, the disease probably progresses very differently." Nevertheless, he is still in good spirits: "If someone had told me earlier that I would be 69, I would have laughed at him. Nothing, really nothing at all, suggested that I would become an old man. pm, ots, mei