Deutsche Wirtschaft kann die Folgen der Corona-Pandemie in 2021 überwinden

Mit der Rückkehr des öffentlichen und sozialen Lebens ab dem kommenden Frühling dürfte es zu einem Wachstumsschub kommen. KfW Research erwartet für 2021 ein Wirtschafts-wachstum von rund 4% nach einem Rückgang von 5,3% im laufenden Jahr.

 

Bis Ende 2021 kann das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden. Die Chefvolkswirtin der KfW, Fritzi Köhler-Geib, betonte bei ihrem Pressegespräch zum Jahresausblick heute in Frankfurt, dass Deutschland nun verstärkt den digitalen und klimaneutralen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft angehen müsse, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen zu sichern. "Ab dem kommenden Jahr brauchen wir eine digitale und grüne Investitionsrally, um insgesamt wirtschaftlich gestärkt und nachhaltig aus der Corona-Krise zu kommen", sagt Fritzi Köhler-Geib. Dazu müssten alle Wirtschaftsakteure beitragen - vom Staat über die Unternehmen und Beschäftigten bis hin zu den Banken.

 

Investitionen der Unternehmen werden einbrechen

 

2020 werden die gesamtwirtschaftlichen Unternehmensinvestitionen infolge der Corona-Krise voraussichtlich um rund 8,5% einbrechen. Der Mittelstand dürfte von diesem Einbruch überproportional betroffen sein, da wegen der verordneten Einschränkungen in der Corona-Krise der stark mittelständisch geprägte Dienstleistungssektor erheblich in Mitleidenschaft gezogen wird. Angesichts der hohen Umsatzverluste durch die pandemiebedingten Eindämmungsmaßnahmen und der weiterhin hohen Unsicherheit über den Krisenverlauf gibt es einen starken Wunsch nach Absicherung und Stärkung der finanziellen Widerstandsfähigkeit. Dies wird jedoch zu Lasten der Investitionen gehen, die eigentlich notwendig sind, um Wachstumsfelder aus der Transformation hin zu einer digitalen und klimaneutralen Wirtschaft zu erschließen.

 

Rahmenbedingungen schaffen und Anreize setzen

 

Hier sieht die KfW-Chefvolkswirtin alle Akteure in der Pflicht: "Die Wirtschaftspolitik ist jetzt gefordert, dem Zielkonflikt zwischen finanzieller Resilienz und Investitionen entgegenzuwirken, den viele Unternehmen spüren", sagt Köhler-Geib. Es gelte Rahmenbedingungen zu schaffen, Anreize zu setzen für Investitionen und mit Anschubfinanzierungen in Vorlage zu treten, um künftiges Wachstum in den Schlüsselfeldern Digitalisierung und Klimaschutz zu ermöglichen. "Aber auch die Unternehmen selbst und die Beschäftigten müssen verstärkte Anstrengungen unternehmen, um mit einem zukunftsgerichteten Geschäftsmodell und der passenden Weiterbildung die Chancen aus dem Strukturwandel zu nutzen. Natürlich ist es für die Investitionsfinanzierung essenziell, dass der Kreditkanal weiterhin offenbleibt." pm, ots

 

English version

 

With the prospect of effective Covid19 vaccines available soon, the chances are good that the German economy will overcome the consequences of the corona pandemic next year. With the return of public and social life from next spring onwards, there should be a surge in growth. KfW Research expects economic growth of around 4% in 2021, following a decline of 5.3% in the current year.

 

By the end of 2021 the pre-crisis level can be reached again. In her press briefing on the outlook for the year in Frankfurt today, KfW's Chief Economist Fritzi Köhler-Geib stressed that Germany must now step up its efforts to restructure its economy and society digitally and climate-neutrally in order to ensure the long-term competitiveness of domestic companies. "Starting next year, we need a digital and green investment rally to emerge from the Corona crisis stronger and more sustainable," said Fritzi Köhler-Geib. All economic players - from the state to companies, employees and banks - must contribute to this.

 

Corporate investments will collapse

 

In 2020, overall corporate investment in the economy as a whole is expected to slump by around 8.5% as a result of the corona crisis. SMEs are likely to be disproportionately affected by this slump, since the restrictions imposed by the corona crisis will have a considerable impact on the service sector, which is heavily dominated by SMEs. In view of the high sales losses due to the pandemic-related containment measures and the continuing high level of uncertainty about the course of the crisis, there is a strong desire to safeguard and strengthen financial resilience. However, this will be at the expense of the investments that are actually necessary to develop growth areas from the transformation to a digital and climate-neutral economy.

 

Creating framework conditions and setting incentives

 

Here the KfW chief economist sees all players as having a duty: "Economic policy is now called upon to counteract the conflict of objectives between financial resilience and investment that many companies are experiencing," says Köhler-Geib. It is necessary to create framework conditions, create incentives for investments and provide start-up financing to enable future growth in the key areas of digitization and climate protection. "But the companies themselves and their employees must also make greater efforts to take advantage of the opportunities arising from structural change with a future-oriented business model and appropriate training. Of course it is essential for investment financing that the credit channel remains open. pm, ots , mei