3. Liga: Beim 1. FC Kaiserslautern haben die Streicheleinheiten für die Spieler gewirkt - Dynamo Dresden baut Tabellenführung aus

"Jetzt vor Weihnachten und der Winterpause ist der Sieg fast überlebenswichtig", sagte Lauterns Trainer Jeff Saibene. Dynamo Dresden baut seine Spitzenposition durch ein "wildes" 4:2 in Köln aus.

 

So sah es jedenfalls Dresdens Trainer Markus Kauczinski: "Die 3. Liga ist wild. Da gibt´s immer wilde Phasen." Kauczinski unterstrich die Dynamo-Ambitionen, vermutlich auch als Weihnachtsgruß an die Verfolger gerichtet: "Wir haben einfach Lust. Wir sind gierig, Spiele zu gewinnen." Der FC Ingolstadt erneuerte seine Kritik an der Beschränkung auf nur drei Einwechselspieler. "Das, was ich der Liga vorwerfe ist ganz klar, dass man fast bewusst auf die Gesundheit der Spieler geht", kritisierte FCI-Trainer Tomas Oral wie bereits sein Sportdirektor Henkel die Liga-Verantwortlichen.

 

1. FC Saarbrücken - FC Ingolstadt 3:3

 

Saarbrückens Trainer Lukas Kwasniok vor dem Spiel: "Wir sind nach wie vor Aufsteiger. Wir haben eine fantastische Serie gespielt... Heute ist es trotzdem eine Art Finale vor Weihnachten und Finals sind dazu da, um sie zu gewinnen." Kwasnioks Analyse nach dem Spiel: "Es war ein wahnsinniges Spektakel. Die Mannschaft hat alles rausgehauen. Wir kassieren viel zu früh und viel zu einfach die Gegentore und dann musst du wieder hinterherrennen."

 

Ingolstadts Trainer Tomas Oral: "Ich muss erst mal meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen. Der erste Elfmeter war für mich schon fraglich. Der zweite Elfmeter war auch nichts. Das war für mich ein Spiel für die Zuschauer. Für die Taktikfüchse war es ein bisschen dürftig." Oral kritisiert wie bereits sein Sportdirektor Henkel die Liga-Verantwortlichen für die Einschränkung bei Einwechselspielern - die sind auf 3 festgelegt, zu wenig, sagt Oral: "Das was ich der Liga vorwerfe ist ganz klar, dass man fast bewusst auf die Gesundheit der Spieler geht. Wir müssen uns jede Woche auf was Neues vorbereiten. Wir können uns gar nicht richtig organisieren, was Training, Belastung und Belastungssteuerung angeht. Dann ist es für mich fatal, wenn man in der 1. und 2. Liga diesen Vorteil mit 5 Auswechslungen und einem Zwanzigerkader hat und wir in der 3. Liga nicht ernst genommen werden. Das ist zu viel und das wird man über die ganze Saison hinweg an Verletzungen sehen."

 

Ingolstadts Doppeltorschütze Dennis Eckert Ayensa war nach dem Spiel bedient: "Ich bin sauer. Wenn wir 3:1 führen und dann am Ende noch 3:3 spielen - egal wie - ist man nicht glücklich. Das Ergebnis geht unterm Strich in Ordnung. Trotzdem, wenn man 3:1 führt muss man das Spiel gewinnen." Zum fragwürdigen Handelfmeter: "Oh, Mann. Ja, das ist ein Brett. Wenn er das pfeift, dann bin ich mal gespannt, was der Schiri dazu sagt. Wenn man so einen Elfmeter gepfiffen bekommt ist das ganz bitter."

 

KFC Uerdingen - 1. FC Kaiserslautern 0:2

 

Uerdingens Geschäftsführer Nikolas Weinhart ordnete vor dem Spiel die Entwicklung ein und verteidigte Investor Ponomarev: "Die sportliche Entwicklung ist gut. Die Entwicklung der Infrastruktur hätte seit Jahren besser sein können, aber das ist kein Thema, welches Herr Ponomarev anschieben kann. Er tut alles, um diesen Verein so hoch wie möglich mit allem Herzblut, mit aller Macht, mit seinem Geld nach vorne zu bringen und stabil in der 3. Liga zu halten. Ich glaube, er ist auch der einzige, dem es freisteht, den Sport zu kritisieren. Jeder andere muss froh sein, dass dieser Verein in der dritten Liga spielt." Uerdingens Trainer Stefan Krämer: "Heute haben wir das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, wie wir längst nicht so griffig wie in den letzten Spielen waren. In der 2. Halbzeit haben wir es dann probiert. Aber da sieht man dann auch unsere Probleme - bei allem Ballbesitz sind wir vorne zu harmlos, erspielen uns kaum Chancen und deshalb war es eine verdiente Niederlage."

 

Für Lauterns Trainer Jeff Saibene stand nach den zwei bitteren Niederlagen und herber Kritik mentale Aufbauarbeit an. Der Psychologe in Saibene war gefragt: "Es geht nur über Gespräche. Wir hatten ja nur zwei, drei Tage Zeit gehabt im Training. Da geht es vor allem um Erholung und Regeneration. Sonst haben wir versucht, den Jungs über Gespräche wieder Vertrauen und Freude zurück zu geben." Jeff Saibene war die Erleichterung über den Sieg deutlich anzumerken: "Das können sie sich ja bestimmt vorstellen. Jetzt vor Weihnachten und der Winterpause ist der Sieg fast überlebenswichtig. Wir können mit ein bisschen Moral in die Winterpause gehen. Tut allen gut." Saibene zur Wirkung der vielen Gespräche: "Die Jungs von der Nummer 1 bis Nummer 18 waren selbst auf der Tribüne mit dem Herzen dabei. Das hat man von Anfang an gemerkt. Mit dieser Einstellung haben wir uns den Sieg verdient"

"Das war viel Stress", sagt Saibene über den Saisonverlauf. "Wenn es nicht so läuft kostet es viel Energie. Es ist schön, dass wir mit 3 Punkten in die Winterpause gehen."

 

FC Viktoria Köln - Dynamo Dresden 2:4

 

Kölns Trainer Pavel Dotchev mühte sich um Fassung, weil die Viktoria fortwährend mit Schiedsrichter-Entscheidungen haderten: "Das ist traurig für die Jungs. Definitiv. Wir haben wirklich ein gutes Spiel gemacht, das dürfen wir nicht verlieren. Auf diese Weise zu verlieren, tut mir leid für die Jungs."

 

Dresdens Trainer Markus Kauczinski als souveräner Spitzenreiter und Dynamos Ambitionen: "Wir haben einfach Lust. Wir sind gierig, Spiele zu gewinnen." Kauczinski über die Bedeutung "wild" und der 3. Liga: "Die 3. Liga ist wild. Da gibt es immer wilde Phasen. Heute war es ein wildes Spiel. Beide Mannschaften wollten gewinnen und deshalb ging es hin und her."

Kauczinski über die besonderen "Dynamo-Momente": "In den entscheidenden Spielphasen, in den entscheidenden Momenten sind wir einfach da. Das ist heute genauso gewesen" Zur starken Dresdner Bank: "Das ist natürlich unsere Stärke, Jungs bringen können. Dass der eine den anderen nahtlos ersetzen kann." Dresdens Pascal Sohm über seine Rolle als Doppelpacker und Einwechselspieler: "Wir haben alle ein gemeinsames Ziel: wenn einer mal von der Bank kommt, muss er das als hundertprozentige Herausforderung annehmen."

 

SpVgg Unterhaching - FC Bayern München II 1:1

 

Hachings Trainer Arie van Lent nach sieben Punkte in der Englischen Woche: "Eigentlich bin ich sehr zufrieden. Auch mit dem heutigen Spiel - auch wenn in der letzten halben Stunde beide Mannschaften auf dem Zahnfleisch gegangen sind. Es war ein bisschen vogelwild bei beiden Teams. Wir haben versucht, noch alles nach vorne zu werfen und hinten gut zu verteidigen. Es war ein bisschen Chaos, aber ich glaube, die erste Halbzeit haben wir uns gemeinsam aufgeteilt und die zweite so ähnlich. Ich denke, dass Ergebnis geht in Ordnung... Wir haben fleißig verteidigt und alle sind müde. Trotzdem können wir zufrieden sein."

 

Bayerns Trainer Holger Seitz: "Ich bin total zufrieden mit dem heutigen Spiel meiner Mannschaft. Ich finde, dass es eine herausragende Leistung war. Insbesondere in der zweiten Halbzeit. Wie die Jungs aufgetreten sind. Wie sie jetzt in der Englischen Woche noch permanent versucht haben, nach vorne zu spielen. Das war schon beeindruckend. Man muss auch immer beachten, mit welcher jungen Mannschaft wir heute wieder angetreten sind und wie die Jungs das dann gegen eine sehr erfahrene Hachinger Mannschaft heute dominiert und kontrolliert haben. Das Einzige, was meines Erachtens nach nicht stimmt, war das Ergebnis."

 

VfB Lübeck - SV Meppen 0:2

 

Lübecks Trainer Rolf Martin Landerl: "Wir haben gewusst, dass es ein Geduldsspiel werden kann... In der Frühphase sind wir nicht gut reingekommen ins Spiel, kassieren ein frühes Gegentor. Dann weiß man natürlich, dass man gegen so eine diszipliniert verteidigende Mannschaft Probleme haben wird. Unterm Strich war es heute zu wenig, um mit dem Sieg vom Platz zu gehen."

 

Meppens Trainer Torsten Frings war nach dem Sieg stolz auf seine Mannschaft: "Die Jungs haben sich heute richtig gequält. Umso mehr freue ich mich, dass wir heute gewonnen haben. Wir haben keine Chancen zugelassen, waren selbst gefährlich, hätten den ein oder anderen Konter besser ausspielen können und den Sack früher zumachen. Aber ich kann echt nur den Hut davor ziehen, was die Jungs momentan leisten. Besonders nach der Corona-Pause."

pm, ots, Quelle: Magenta Sport