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Politics & Economics  ·  02. Februar 2021

Myanmar: Das Ende eines Experiments in Sachen Demokratie

Zwei Erdrutschsiege ihrer Nationalen Liga für Demokratie und wiederholte Versuche, die in der von der einstigen Junta geschriebenen Verfassung festgelegte Macht des Militärs zurückzudrängen, waren letztlich zu viel.

 

 Die Generäle brechen das Experiment ab. Das ist tragisch, nicht nur für Aung San Suu Kyi, der nun weitere Jahre Hausarrest drohen, zusätzlich zu den 15, die sie nach dem ersten Wahlsieg ihrer NLD im Jahr 1990 bereits verbringen musste. Tragisch ist es auch für die Bevölkerung, deren Sehnsucht nach demokratischer Teilhabe sich 2011 nach fast 50 Jahren Militärdiktatur in einem Aufblühen des zivilgesellschaftlichen Engagements zeigte, das nun bedroht ist.

 

Tragisch für Minderheiten

 

Tragisch ist es auch für die Minderheiten, die für mehr Selbstverwaltung kämpfen. Aung San Suu Kyi hat es auch nicht verstanden, einen Kompromiss mit ihnen zu finden. Doch dieser ist mit der Militärregierung noch weiter in die Ferne gerückt.

 

Ihre Schattenseiten wurden übersehen

 

Aung San Suu Kyi wurde im Westen häufig falsch eingeschätzt. Ihre Schattenseiten - der Hang, alles alleine entscheiden zu wollen, ihr Fokus auf die buddhistische Bevölkerungs-mehrheit und ihre Nähe zum Militär, trotz allem - wurden zuerst übersehen. Nach der brutalen Vertreibung von Rohingya 2017 wurde sie dann nur noch negativ bewertet. Der Putsch macht noch einmal die Fragilität des Demokratieexperiments deutlich und zeigt, wie beengt der Handlungsspielraum im Machtkampf mit dem Militär war.

 

Betrogene Bevölkerung wird Putsch nicht vergessen

 

Ob Myanmar nun in Richtung Instabilität abgleitet oder ruhig bleibt, hängt an Militärchef Min Aung Hlaing und seinen Generälen. Regieren sie mit harter Unterdrückung oder mit versöhnlichen Gesten? In jedem Fall wird die betrogene Bevölkerung den Putsch nicht vergessen. pm, ots, Quelle: nd. Der Tag

 

English version

 

The ten-year experiment with democracy in Myanmar has failed - a coup ends Aung San Suu Kyi's decades-long power struggle with the military. Two landslide victories by her National League for Democracy and repeated attempts to roll back the military's power, enshrined in the constitution written by the former junta, were ultimately too much.

 

The generals abandoned the experiment. This is tragic, not only for Aung San Suu Kyi, who now faces more years of house arrest, on top of the 15 she has already had to spend after her NLD's first election victory in 1990. It is also tragic for the people, whose yearning for democratic participation in 2011 after almost 50 years of military dictatorship was reflected in a flourishing of civil society engagement that is now threatened.

 

Tragic for minorities

 

It is also tragic for the minorities who are struggling for more self-rule. Aung San Suu Kyi has also failed to find a compromise with them. But this has become even more remote with the military government.

 

Her dark sides were overlooked

 

Aung San Suu Kyi has often been misjudged in the West. Her darker side - her tendency to want to decide everything on her own, her focus on the Buddhist majority and her closeness to the military, despite everything - was overlooked at first. Then, after the brutal expulsion of Rohingya in 2017, it was only assessed negatively. The coup once again highlights the fragility of the democracy experiment and shows how limited the room for manoeuvre was in the power struggle with the military.

 

Deceived population will not forget coup

 

Whether Myanmar slides towards instability or remains calm depends on military chief Min Aung Hlaing and his generals. Will they rule with harsh repression or conciliatory gestures? In any case, the deceived population will not forget the coup.

pm, ots, mei, Source: nd. The Day 

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