Neue Linken-Vorsitzenden wollen "Aufbruch" - Linke ist kompromissbereit

Angesichts der sozialen Verwerfungen in Pandemiezeiten sei es nötig, "dass das längst Überfällige an sozialen Veränderungen auch verwirklicht wird", schreiben die beiden Politikerinnen in einem Gastbeitrag für die Zeitung "nd.DerTag".

 

Dafür brauche es mehr als kleine Korrekturen. Zu einem deutlichen Zuwachs an sozialer Gerechtigkeit gehörten eine solidarische Grundsicherung, soziale Garantien für ein würdiges Leben im Alter und gut bezahlte, sinnvolle Arbeit für alle. In der Coronakrise habe sich gezeigt, "dass schnell viel Geld mobilisiert werden kann. Wenn die Regierung will. Das werden die Menschen nicht vergessen. Bei wichtigen gesellschaftlichen Herausforderungen dürfen wir uns nicht einfach auf den Markt verlassen." Hennig-Wellsow und Wissler bezeichnen es als "demokratiegefährdend, wenn zehn Prozent der Menschen zwei Drittel des Vermögens besitzen".

 

Richtung des Schrittes muss stimmen

 

Auftrag der Linken sei, "nicht nur das Richtige zu sagen, sondern auch auszustrahlen, dass und wie man es durchsetzen kann", erklären die beiden Parteivorsitzenden. Die Linke sei kompromissbereit, was die Schrittlänge angeht. "Aber die Richtung des Schrittes muss stimmen." Vor allem Hennig-Wellsow hatte sich zuletzt ausdrücklich dafür eingesetzt, dass die Linke zum Mitregieren auch im Bund bereit und die Lage sein müsse. pm, ots

 

English version

 

The recently elected leaders of the Left Party, Susanne Hennig-Wellsow and Janine Wissler, have spoken out in favour of a "new left departure". In view of the social upheavals in times of pandemic, it is necessary "that the long overdue social changes are also realised", the two politicians write in a guest article for the newspaper "nd.DerTag".

 

This requires more than small corrections. A clear increase in social justice would include a solidary basic security, social guarantees for a dignified life in old age and well-paid, meaningful work for all. The Corona crisis had shown "that a lot of money can be mobilised quickly. If the government wants to. People will not forget that. When it comes to important social challenges, we must not simply rely on the market." Hennig-Wellsow and Wissler call it "dangerous to democracy when ten per cent of people own two-thirds of the wealth".

 

Direction of the move must be right

 

The mission of the Left is "not only to say the right thing, but also to show that it can be done and how it can be done", the two party leaders explain. The left is willing to compromise on the length of the step, they say. "But the direction of the step must be right." Hennig-Wellsow, in particular, had recently explicitly advocated that the Left must be ready and able to co-govern in the federal government as well. pm, ots, mei