Das sind die Schlagzeilen des Tages aus Politik und Wirtschaft

 

Russland und China bauen gemeinsame Station auf dem Mond

 

Die russische Weltraumagentur Roscosmos hat mit der chinesischen Weltraumbehörde ein Abkommen über die Entwicklung von Forschungseinrichtungen auf der Mondoberfläche, im Orbit oder in beiden Bereichen unterzeichnet.

 

Masken-Skandal: Größte Krise der CDU seit der Spendenaffäre

 

Die stellvertretende Unionsfraktionschefin im Bundestag, Gitta Connemann (CDU), sieht ihre Partei wegen der Masken-Affäre in einer großen Krise.

 

Grüne haben erstmals über 100.000 Mitglieder

 

Die Grünen haben nach eigenen Angaben auch im Pandemie-Jahr 2020 viele Mitglieder gewinnen können und konnten erstmals ein Jahr mit mehr als 100.000 Mitgliedern beenden.

 

Richterbund: Mehr als 10.000 Verfahren gegen Corona-Auflagen

 

Nach Angaben des Deutschen Richterbundes (DRB) sind im vergangenen Jahr bei den Gerichten mehr als 10.000 Eilverfahren und Klagen gegen Corona-Auflagen eingegangen.

 

Virologin Brinkmann übt scharfe Kritik an den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern

 

Die Braunschweiger Virologin Melanie Brinkmann hat die aktuelle Corona-Politik von Bund und Ländern scharf kritisiert. Sie befürchtet einen weiteren Lockdown. "Wir müssen wieder schließen"

 

Die Bauzinsen in Deutschland haben sich minimal erhöht

 

Im Februar haben sich die Bauzinsen etwas nach oben bewegt. Im Schnitt liegen die Zinsen bei etwas über 0,8 Prozent für zehnjährige Darlehen, die Bestkonditionen liegen aktuell bei rund 0,6 Prozent. Das geht aus der Analyse der Interhyp hervor.

 

Personalleiter erwarten leicht steigende Löhne

 

Deutsche Personalleiter erwarten leicht steigende Löhne im Jahre 2021. In der Spitze sollen sich die Lohnsteigerungen um die zwei Prozent bewegen, so das Münchner Ifo-Institut.

 

Über 900.000 Minijobber haben ihren Arbeitsplatz verloren

 

Von Juni 2019 bis Dezember 2020 haben in Deutschland unter dem Strich 918.000 geringfügig Beschäftigte ihren Minijob verloren.

 

Eigenkapital deutscher Unternehmen hat während der Pandemie gelitten

 

Die Eigenkapital deutscher Firmen hat während der Corona-Krise gelitten. Sechs Prozent der Firmen berichteten über starke Rückgänge. Bei insgesamt 30 Prozent die Eigenkapitalquote gesunken. 61 Prozent berichteten dagegen von keiner Veränderung, 9 Prozent sogar von einem Anstieg.

 

Joachim Löw: Große Triumphe und schmerzhafte Niederlagen erlebt

 

Joachim Löw tritt als Coach der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nach der Europameisterschaft zurück. Das sagt Löw zu seiner Entscheidung. 

mei

 

Meinung

 

Joachim Löw wirft das Handtuch

 

Von Udo Rettberg

 

Er hatte es als Bundestrainer in der aktuellen Zeit der Moderne – der totalen Online-Kommunikation und Digitalisierung -  wohl so schwer wie keiner seiner Vorgänger. Joachim– hatte in den vergangenen Jahren schwer gegen „das Fußballvolk“ zu kämpfen. Denn Löw musste sich immer wieder der Kritik von rund 80 Millionen Bundestrainer(inne)n stellen. Löw wurde wegen seiner „glatten Auftritte als Werbemagnet und Influencer“ in der Öffentlichkeit meist nur noch als „Jogi“ bezeichnet.

 

Seit Jahren hat das Team enttäuscht

 

Jetzt wirft Jogi das Handtuch. So ist es in Deutschland nun einmal:  Fußball ist hierzulande letztlich „der Sport“ schlechthin. Schließlich hat Deutschland – auch wenn es länger her ist -  vier WM-Titel und drei Europameister-Titel gewonnen. Seit Jahren allerdings hat das Team enttäuscht. Die Aussichten auf weitere Titel hatten sich zuletzt wohl auch deshalb eingetrübt, weil das Trainer-Team einige Fehler gemacht hat. Auch deshalb, hat es der Jogi wohl satt; sich gegen jene zur Wehr setzen zu sollen oder zu müssen, die vom Fußball-ABC aus seiner Sicht wesentlich weniger verstehen als er selbst. Löw, der schöne Schwarzhaarige, ist in Schönau/Schwarzwald geboren. Seine Nähe zu Freiburg ist bekannt und drückt sich nicht nur in  der bewusst langsamen heimatgeprägten Sprache, dem Black-Forest-Slang, aus.

 

Harsche Kritik der Öffentlichkeit

 

„Der Jogi“ war sich inzwischen nach harscher Kritik der Öffentlichkeit wohl bewusst, dass seine Tage als Nachfolger von Herberger, Schön, Derwall, Beckenbauer, Vogts, Ribbeck & Co. gezählt sind. Er ist wohl gerade auch deshalb mit seiner Entscheidung nach vorne geprescht. So ist er einer offiziellen Entlassung durch den DFB wohl zuvorgekommen. Vieles spricht dafür, dass ihn Fritz Keller – der ihm aus gemeinsamen vergangenen Freiburger Zeiten sehr wohlgesonnen war - in seiner Eigenschaft als DFB-Präsident zuletzt doch den Rat des Rücktritts gegeben haben dürfte. Löw war als aktiver Fußballer, Keller als Vereinsvorsitzender für den SC Freiburg tätig. Es liegt nahe, dass Keller in der Beziehung zu Löw zuletzt als „Ratgeber“ aktiv war. Dadurch hatte Löw wohl die Chance, sein Gesicht zu wahren.

 

Rücktritt hat auch finanzielle Aspekte

 

Dass Löws Rücktritt nach der EM auch finanzielle Aspekte hat, steht außer Frage; denn der DFB ist mit mehr als 7 Mio. Mitgliedern der größte nationale Sport-Fachverband auf dem Planeten Erde. Dass die „Geldmaschine“ Fußball großen Reiz auf verschiedene Akteure auf unterschiedlichen Ebenen ausübt, ist hinlänglich bekannt. Der am 28. Januar 1900 in Leipzig gegründete DFB gilt wegen der Bedeutung, die dem Fußballsport in Deutschland beigemessen wird, als einer der reichsten Sportorganisationen der Welt.

 

Ausbleibende Erfolge des DFB-Teams

 

Es verwundert daher nicht, dass ausbleibende Erfolge des DFB-Teams (vor allem der Männer) auch wegen der damit verbundenen finanzielle Risiken kritisch beäugt werden. Das war nicht zuletzt nach den letzten multinationalen Wettbewerben (EM, WM) zu erkennen, als sich breite Enttäuschung auf verschiedenen Fußball-Ebenen Bahn brach. Das Versagen „der Mannschaft“ reichte in der Folge dann weit in den Amateurbereich und in den Jugend-Bereich hinab. Fußball verlor in Deutschland an Bedeutung, als „die Mannschaft“ bei den letzten Events arg enttäuschte. Klar, dass dem Trainer Joachim Löw dabei sehr viel Mitschuld zugeschrieben wurde.

 

Jetzt soll alles besser werden

 

Jetzt soll alles besser werden. Es kommt dabei allerdings nicht nur auf die Kicker, sondern auch auf Löws Nachfolger an. Und so verwundert es nicht, wenn die wichtigste Frage in der Öffentlichkeit nicht mehr länger in Richtung Corona-Pandemie geht, sondern sich die Diskussionen der Öffentlichkeit auf Trainer-Namen wie Klopp, Flick fokussiert. Alle Kandidaten sollten indes wissen: Es kommt nicht nur allein auf das Spiel und die Spieler an. Denn aus Fußball-Sport ist längst Fußball-Business geworden. Geld diktiert die Welt – auch im Fußball.

 

English version

 

Here you will find the most important headlines of the day from politics and business. 

 

Russia and China to build joint station on the moon

 

The Russian space agency Roscosmos has signed an agreement with the Chinese space agency to develop research facilities on the lunar surface, in orbit or both.

 

Mask scandal: Biggest crisis of the CDU since the donations affair

 

The deputy leader of the CDU/CSU parliamentary group in the Bundestag, Gitta Connemann (CDU), sees her party in a major crisis because of the mask affair.

 

Greens have over 100,000 members for the first time

 

According to their own statements, the Greens were able to gain many members in the pandemic year 2020 and could end a year with more than 100,000 members for the first time.

 

Association of Judges: More than 10,000 cases against Corona requirements

 

According to the German Judges' Association (DRB), more than 10,000 summary proceedings and lawsuits against corona orders were received by the courts last year.

 

Virologist Brinkmann sharply criticises Corona decisions by federal and state governments

 

Melanie Brinkmann, a virologist from Braunschweig, has sharply criticised the current Corona policy of the federal and state governments. She fears another lockdown. "We have to close again"

 

Construction interest rates in Germany have increased minimally

 

In February, construction interest rates moved up a little. On average, interest rates are slightly above 0.8 per cent for ten-year loans, while the best conditions are currently around 0.6 per cent. This is the result of an analysis by Interhyp.

 

Personnel managers expect slightly rising wages

 

German personnel managers expect wages to rise slightly in 2021, with wage increases peaking at around two per cent, according to the Munich-based Ifo Institute.

 

Over 900,000 mini-jobbers have lost their jobs

 

From June 2019 to December 2020, the bottom line is that 918,000 marginally employed people in Germany lost their mini-job.

 

Equity of German companies has suffered during the pandemic

 

German firms' equity suffered during the Corona crisis. Six percent of the firms reported sharp declines. A total of 30 percent saw their equity ratio drop. In contrast, 61 percent reported no change, 9 percent even an increase.

 

Joachim Löw: Great triumphs and painful defeats experienced

 

Joachim Löw is stepping down as coach of the German national football team after the European Championship. This is what Löw says about his decision. 

mei

 

Opinion

 

Joachim Löw throws in the towel

 

By Udo Rettberg

 

He probably had a harder time as national coach than any of his predecessors in the current era of modernity - total online communication and digitalisation. Joachim Löw has had to fight hard against "the football people" in recent years. Löw has repeatedly had to face criticism from around 80 million national coaches. Löw was usually only referred to as "Jogi" in public because of his "slick appearances as an advertising magnet and influencer".

 

The team has disappointed for years

 

Now Jogi is throwing in the towel. That's the way it is in Germany: football is ultimately "the sport" par excellence in this country. After all, Germany has won four World Cup titles and three European Championship titles - even if it was a long time ago. For years, however, the team has disappointed. The prospects for further titles have recently dimmed, probably also because the coaching team has made a few mistakes. This is probably another reason why Jogi is fed up with having to defend himself against those who, from his point of view, understand much less about football than he does. Löw, the handsome black-haired man, was born in Schönau/Black Forest. His closeness to Freiburg is well known and is expressed not only in his deliberately slow native language, the Black Forest slang.

 

Harsh criticism from the public

 

After harsh criticism from the public, "Jogi" was well aware that his days as the successor to Herberger, Schön, Derwall, Beckenbauer, Vogts, Ribbeck & Co. were numbered. This is probably one of the reasons why he has rushed forward with his decision. In this way, he probably pre-empted an official dismissal by the DFB. There is much to suggest that Fritz Keller - who was very sympathetic to Löw from their days together in Freiburg - may have advised him to resign in his capacity as DFB president. Löw was an active footballer, Keller a club chairman for SC Freiburg. It stands to reason that Keller was active as an "advisor" in his relationship with Löw. This probably gave Löw the chance to save face.

 

Resignation also has financial aspects

 

There is no question that Löw's resignation after the European Championship also has financial aspects; after all, the DFB, with more than 7 million members, is the largest national sports association on the planet Earth. It is well known that the "money machine" of football exerts great appeal on various players at different levels. The DFB, founded on 28 January 1900 in Leipzig, is considered one of the richest sports organisations in the world because of the importance attached to the sport of football in Germany.

 

Lack of success for the DFB team

 

It is therefore not surprising that the lack of success of the DFB team (especially the men's team) is also viewed critically because of the financial risks involved. This was not least evident after the last multinational competitions (European Championship, World Cup), when widespread disappointment broke out at various football levels. The failure of "the team" then extended far into the amateur and youth sectors. Football lost importance in Germany when "the team" disappointed badly in the last events. Of course, coach Joachim Löw was blamed for a lot of this.

 

Now everything should be better

 

Now everything is supposed to get better. However, it is not only the players who are important, but also Löw's successor. And so it is not surprising if the most important question in the public no longer goes in the direction of the Corona pandemic, but instead the public's discussions focus on coach names such as Klopp, Flick. All candidates, however, should know: It is not only the game and the players that matter. Because football sport has long since become football business. Money dictates the world - also in football.