Kein Gedenkakt zum 80. Jahrestags des Angriffs der Wehrmacht auf die Sowjetunion

Die Linke-Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen kritisiert, dass die Bundesregierung zum 80. Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion keinerlei Gedenkakt plant.

 

Der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "nd.DerTag" sagte die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion, das Kabinett lasse "keinerlei Willen erkennen, in angemessener Weise an den faschistischen Raub- und Vernichtungskrieg zu erinnern und der Millionen Opfer zu gedenken".

 

Die Linke-Politikerin sagte, die Bundesregierung offenbare "eine gefährliche Geschichtsvergessenheit" und fügte hinzu: "Die Hinterbliebenen müssen so weiter auf ein echtes Zeichen der Versöhnung warten." Dagdelen mahnt: "Der Jahrestag des Überfalls sollte Anlass sein für eine neue Friedens- und Entspannungspolitik gegenüber Russland und ein Ende der Konfrontation."

 

Warum es keinen Gedenktag am 22. Juni gibt

 

Auf eine Anfrage der Abgeordneten hatte die Bundesregierung mitgeteilt, es werde keinen Gedenkakt zum 80. Jahrestag des Angriffs auf die Sowjetunion am 22. Juni geben. Die Regierung werde "im Inland keine Veranstaltungen im Sinne der Fragestellung" durchführen, heißt es im Antwortschreiben von Verteidigungsstaatssekretär Thomas Silberhorn (CSU), das "nd.DerTag" vorliegt.

 

Was Kanzlerin Merkel und das Kabinett planen

 

Weder Kanzlerin Angela Merkel noch ihre Kabinettskollegen planen demnach eine Teilnahme an Veranstaltungen im Ausland. Das Auswärtige Amt fördere aber eine Veranstaltung eines deutsch-russischen Jugendorchesters sowie eine Konferenz in Belarus. Zugleich versicherte Silberhorn, die Erinnerung an den Angriff auf die UdSSR nehme "in der historisch-politischen Bildung und im mahnenden Gedenken an den rasseideologischen Vernichtungskrieg im Osten einen bedeutenden Platz" ein. pm, ots

 

English version

 

Sevim Dagdelen, a member of the Left Party in the Bundestag, criticises the fact that the federal government is not planning any commemorative act for the 80th anniversary of the invasion of the Soviet Union by the German Wehrmacht.

 

The deputy chairperson of the Left Party said to the Berlin-based daily "nd.DerTag" that the cabinet "shows no will to commemorate the fascist war of robbery and extermination in an appropriate way and to remember the millions of victims".

 

The Left Party politician said the federal government was revealing "a dangerous forgetfulness of history" and added: "The bereaved must thus continue to wait for a genuine sign of reconciliation." Dagdelen warns: "The anniversary of the attack should be the occasion for a new peace and détente policy towards Russia and an end to confrontation."

 

Why there is no commemoration day on 22 June

 

In response to a question from MPs, the federal government had said there would be no commemoration of the 80th anniversary of the attack on the Soviet Union on 22 June. The government will "not organise any events in Germany in the sense of the question", according to a reply by Thomas Silberhorn (CSU), Secretary of State for Defence, which is available to "nd.DerTag".

 

What Chancellor Merkel and the cabinet are planning

 

Neither Chancellor Angela Merkel nor her cabinet colleagues are planning to participate in events abroad. However, the Federal Foreign Office is sponsoring an event of a German-Russian youth orchestra as well as a conference in Belarus. At the same time, Silberhorn assured that the remembrance of the attack on the USSR "occupies an important place in historical-political education and in the memorial remembrance of the race-ideological war of extermination in the East". pm, ots, mei