Roman Protasewicz "gesteht" im staatlichen Fernsehen und lobt Lukaschenko

Der weißrussische Blogger Roman Protasewicz der verhaftet wurde, nachdem sein Flugzeug in Minsk zur Landung gezwungen wurde, erschien gestern im staatlichen Fernsehen Weißrusslands zu einem Interview.

 

Seine Familie und Aktivisten sagen, dass es unter Zwang geführt wurde. Protasewicz, Mitbegründer und ehemaliger Redakteur des oppositionellen Telegram-Kanals Nexta, "gestand", im vergangenen Jahr zu den Protesten in Weißrussland aufgerufen zu haben und lobte außerdem den weißrussischen Machthaber Alexander Lukaschenko. Von westlicher Seite gab es scharfen Protest wegen des Interviews. Der deutsche Regierungssprecher, Seibert, nannte das Interview eine "Schande für den Sender". 

 

Unterdessen haben kürzlich die Eltern Protasewicz um internationale Hilfe für die Freilassung ihres Sohnes gebeten. Zwischenzeitlich trafen sich der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko und der russische Präsidenten Wladimir Putin in Sotschi am Schwarzen Meer getroffen. Das Treffen zwischen dem Kremlchef und dem belarussischen Führer fand zu einem Zeitpunkt statt, wo Moskau europäische Fluggesellschaften teilweise "blockiert", da diese nicht den belarussischen Luftraum für ihre Flüge nach Russland nutzen.

 

EU-Sanktionen gegen Belarus

 

Hintergrund für diese Reaktion Russlands sind die Sanktionen der EU-Staaten gegen Belarus nach der erzwungenen Landung einer Ryanair Maschine in Minsk und die Verhaftung des Journalisten  Protasewicz dessen Freundin, die sich in dem Flugzeug befanden. Die EU forderte darauf hin ihre Fluglinien auf, Belarus nicht mehr anzufliegen und Verbot gleichzeitig weißrussischen Fluglinien, den Luftraum der EU zu nutzen. 

 

Untersuchung wegen Zwangslandung 

 

Die UN-Zivilluftfahrtbehörde hat angekündigt, dass sie die Zwangslandung des Ryanair-Flugzeugs in Minsk und die anschließende Verhaftung des Journalisten Pratassewitsch untersuchen wird. Die G7-Mächte verlangten von Minsk die sofortige Freilassung von Pratassewitsch. Der EU-Außenpolitikchef drohte gleichzeitig mit harten Wirtschaftssanktionen gegen Belarus. mei

 

English version

 

Belarusian blogger Roman Protasewicz, who was arrested after his plane was forced to land in Minsk, appeared yesterday on Belarusian state television for an interview.

 

His family and activists say it was conducted under duress. Protasewicz, co-founder and former editor of the opposition Telegram channel Nexta, "confessed" to calling for protests in Belarus last year and also praised Belarusian strongman Alexander Lukashenko. There was sharp protest from the West over the interview. The German government spokesperson, Seibert, called the interview a "disgrace for the channel". 

 

Meanwhile, Protasewicz's parents recently appealed for international help for the release of their son. Meanwhile, Belarusian President Alexander Lukashenko and Russian President Vladimir Putin met in Sochi on the Black Sea. The meeting between the Kremlin leader and the Belarusian leader took place at a time when Moscow is partially "blocking" European airlines from using Belarusian airspace for their flights to Russia.

 

EU sanctions against Belarus

 

The background to Russia's reaction is the sanctions imposed by EU countries on Belarus after the forced landing of a Ryanair plane in Minsk and the arrest of the journalist Protasewicz and his girlfriend who were on the plane. The EU then called on its airlines to stop flying to Belarus and at the same time banned Belarusian airlines from using EU airspace. 

 

Investigation into forced landing 

 

The UN Civil Aviation Authority has announced that it will investigate the forced landing of the Ryanair plane in Minsk and the subsequent arrest of journalist Pratasevich. The G7 powers demanded that Minsk release Pratasevich immediately. The EU foreign policy chief threatened tough economic sanctions against Belarus at the same time. mei