EM 2020: Polizeigewerkschaft kritisiert Gewalteskalation in Augsburg

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) freut sich auch sehr über den gestrigen Erfolg des DFB-Teams über Portugal und darüber, dass offenbar der Knoten geplatzt ist.

 

"Dies haben aber leider zahlreiche Fans in und um die Allianz-Arena oder den bayerischen Innenstädten nur allzu wörtlich genommen, so dass sich unsere schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet haben", so der stellvertretende Landesvorsitzende Thorsten Grimm. "Durch die Genehmigung von 14.000 Zuschauern im Stadion und die zahlreichen großzügigen Lockerungen in den bayerischen Städten mit konstanten Inzidenzen unter 50 hat man den Bürgern einen großen Vertrauensvorschuss gewährt, der aber auch mit Verantwortung verbunden ist."

 

Können nicht mit Verantwortung umgehen

 

"Die Bilder des gestrigen Abends in der Allianz Arena, wo Tausende eben keine vorgeschriebene Maske trugen, zeigen uns, dass viele mit dieser Verantwortung offenbar nicht umgehen können und auch das Konzept von den Verantwortlichen nur mangelhaft durchgesetzt wird" kritisiert Thorsten Grimm die Corona-Verstöße und fordert konsequentere Umsetzungen für das letzte Gruppenspiel.

 

Schlimme Zustände in der Innenstadt von Augsburg

 

Viel schlimmer aber wiegen die Geschehnisse nach dem Spiel, vor allem in der Innenstadt von Augsburg. Hier wurde ein Rettungsfahrzeug im Einsatz von gewaltbereiten Passanten mit Flaschen und Gegenständen beworfen und auch zahlreiche Polizeikräfte körperlich angegriffen. "Wir brauchen jetzt schnellstmöglich restriktive Innenstadtkonzepte mit Alkoholverboten und ggf. Personenbegrenzungen, um Zustände wie in Augsburg konsequent zu unterbinden", so die klare Forderung der DPolG an die Politik.

 

Befinden uns in gefährlicher Gewaltspirale

 

"Wir befinden uns in den letzten Wochen in vielen bayerischen Innenstädten in einer gefährlichen Gewaltspirale. Flaschenwürfe auf Polizei- und Rettungskräfte gehören plötzlich zum Alltag. Wenn wir "Kiez-Zustände" á la Berlin oder Hamburg in Bayern verhindern wollen, dann müssen wir handeln, und zwar schnell" so Thorsten Grimm abschließend. pm, ots