Wolfgang Schäuble will weiter Bundestagspräsident bleiben

Amtsinhaber Wolfgang Schäuble würde nach der Wahl gerne wieder Bundestagspräsident werden. "Ich bin darüber, was ich jetzt mache, völlig mit mir im Reinen, ich mache es sehr gern", sagte der CDU-Politiker im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Und über das, was kommt, entscheiden zunächst die Wählerinnen und Wähler", fügte er hinzu.

 

Schäubles Wiedereinzug in den Bundestag, dem er bereits seit 49 Jahren angehört, gilt als sicher. Allerdings wird der Bundestagspräsident traditionell von der stärksten Fraktion gestellt. Mit Blick auf die Umfragen könnte das also für Schäuble eng werden, die SPD liegt derzeit klar vor CDU/CSU.

 

Nicht in Versuchung führen lassen

 

Dass eine Zeitung kürzlich sinnierte, Schäuble wäre "der beste Kandidat" für die Union gewesen, schmeichelt ihm. "Klar, gelegentlich liest man gern, dass man eigentlich ganz tüchtig sei oder gewesen sei", sagte er. Ein Regierungsamt strebt der frühere Innen- und Finanzminister, der eine Woche vor der Wahl 79 Jahre alt wird, aber definitiv nicht an: "Ich spüre, was ich kann und was weniger wird", sagte er der NOZ. "Schon vor der letzten Wahl habe ich - mit 75 Jahren - bewusst vielen gesagt, dass ich der nächsten Regierung nicht noch einmal angehören will. So war ich nach Verkündung des Wahlergebnisses davor gefeit, mich noch einmal in Versuchung führen zu lassen."

 

Erleichterung bei der Entlassung als Minister

 

Als Finanzminister und vor allem als Innenminister habe er jede Nacht, wenn das Telefon geklingelt habe, damit rechnen müssen, dass es eine große Katastrophe gebe. "Ich erinnere mich genau, wie erleichtert ich war, als ich die Entlassungsurkunde als Innenminister erhielt", sagte er. pm, ots

 

English version

 

Incumbent Wolfgang Schäuble would like to become President of the Bundestag again after the election. "I am completely at peace with myself about what I am doing now, I like it very much," said the CDU politician in an interview with the "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "And what comes next is first decided by the voters," he added.

 

Schäuble's re-entry into the Bundestag, of which he has been a member for 49 years, is considered certain. However, the Bundestag president is traditionally provided by the strongest parliamentary group. Looking at the polls, this could therefore be a tight race for Schäuble, with the SPD currently clearly ahead of the CDU/CSU.

 

Do not be tempted

 

The fact that a newspaper recently mused that Schäuble would have been "the best candidate" for the CDU/CSU flatters him. "Sure, sometimes you like to read that you are or were actually quite capable," he said. However, the former Minister of the Interior and Finance, who turns 79 a week before the election, is definitely not aiming for a government office: "I feel what I can do and what will become less," he told the NOZ. "Even before the last election, I consciously told many - at 75 - that I did not want to be part of the next government again. So after the election results were announced, I was immune from being tempted again."

 

Relief at being dismissed as minister

 

As Finance Minister and especially as Home Affairs Minister, he said, he had to expect every night when the phone rang that there would be a major disaster. "I remember exactly how relieved I was when I received the certificate of dismissal as Home Minister," he said. pm, ots, mei