Koalition aus SPD, Grünen und Linken ist Schreckgespenst der Okönomen

Einer Koalition aus SPD, Grünen und Linken trauen in einer Umfrage 83 Prozent deutscher Ökonomen das niedrigste Wachstum aller möglichen Bündnisse nach der Bundestagswahl zu. 

 

„Das höchste Wachstum trauen 44 Prozent der Teilnehmenden einer nach aktuellen Umfragen nicht mehrheitsfähigen schwarz-gelben Koalition zu“, sagt Ifo-Forscher Niklas Potrafke. Unter der derzeit ebenfalls nicht mehrheitsfähigen SPD/Grünen-Koalition würden 38 Prozent der Teilnehmenden zufolge die CO₂-Emissionen am stärksten reduziert werden. Das zeigt das aktuelle Ökonomenpanel, bei dem das ifo-Institut und die Frankfurter Allgemeine Zeitung Wirtschaftsprofessoren an deutschen Universitäten befragen.

 

Ein nennenswerter Politikwechsel wird erwartet

 

„Bei Rot/Grün/Rot erwarten die Befragten einen nennenswerten Politikwechsel, der sich in einer anderen Wirtschaftspolitik mit höheren Steuern und mehr staatlichen Transferleistungen niederschlagen würde“, sagt Potrafke. „Das hätte auch massive Konsequenzen für die Realwirtschaft.“ Neben dem niedrigsten Wirtschaftswachstum erwarten 77 Prozent mit Rot/Grün/Rot die höchste Arbeitslosenquote und 86 Prozent die höchste Staatsverschuldung. 55 Prozent der Ökonomen glauben aber auch, dass unter Rot/Grün/Rot die Netto-Einkommensungleichheit am stärksten zurückgeht.

 

Deutliche Effekte auf die Realwirtschaft

 

Auch mit einer derzeit nicht mehrheitsfähigen Koalition aus CDU und FDP wären deutliche Effekte auf die Realwirtschaft zu erwarten: Schwarz/Gelb steht nach Ansicht von 43 Prozent für die niedrigste Arbeitslosenquote und nach 73 Prozent für die niedrigste Staatsschuldenquote. 70 Prozent rechnen mit der höchsten Netto-Einkommensungleichheit und 56 Prozent mit den höchsten CO₂-Emissionen von allen Bündnissen.

 

Ampel- und Jamaika-Koalition: Verhaltene Effekte

 

Sollte es zu einer Ampel- oder Jamaika-Koalition kommen, würden die Effekte auf Wachstum, Ungleichheit, Staatsschuldenquote, Arbeitslosenquote und CO₂-Emissionen nach Ansicht der Antwortenden verhaltener ausfallen. Insgesamt haben 153 Ökonomen an deutschen Universitäten an der Befragung teilgenommen. pm, ifo

 

English version

 

In a survey, 83 percent of German economists believe that a coalition of the SPD, the Greens and the Left would have the lowest growth of all possible alliances after the Bundestag elections. 

 

"The highest growth is expected by 44 percent of participants in a black-yellow coalition that is not capable of gaining a majority according to current surveys," says Ifo researcher Niklas Potrafke. According to 38 percent of the participants, CO₂ emissions would be reduced the most under the SPD/Green coalition, which currently also lacks a majority. This is shown by the current economists' panel, in which the Ifo Institute and the Frankfurter Allgemeine Zeitung survey economics professors at German universities.

 

Significant policy change expected

 

"In the case of Red/Green/Red, the respondents expect a notable policy change, which would be reflected in a different economic policy with higher taxes and more state transfer payments," says Potrafke. "This would also have massive consequences for the real economy." In addition to the lowest economic growth, 77 percent expect the highest unemployment rate and 86 percent the highest national debt with Red/Green/Red. However, 55 percent of the economists also believe that net income inequality will decrease the most under Red/Green/Red.

 

Significant effects on the real economy

 

Even with a coalition of CDU and FDP, which currently lacks a majority, clear effects on the real economy could be expected: according to 43 percent, black/yellow stands for the lowest unemployment rate and, according to 73 percent, for the lowest national debt ratio. 70 percent expect the highest net income inequality and 56 percent the highest CO₂ emissions of all alliances.

 

Traffic light and Jamaica coalition: restrained effects

 

Should there be a traffic light or Jamaica coalition, the effects on growth, inequality, government debt ratio, unemployment rate and CO₂ emissions would be more restrained, according to the respondents. A total of 153 economists at German universities took part in the survey. pm, ifo, mei