Flutkatastrophe an der Ahr: Schwere Vorwürfe gegen Landrat

Am Abend der Flutkatstrophe an der Ahr am 14. Juli wurde entgegen der offiziellen Darstellung des zurückgetretenen Landrats Jürgen Pföhler die höchste Krisenstufe 5 für den Landkreis Ahrweiler bereits kurz nach 22 Uhr ausgerufen.

 

Das geht aus dem Einsatzprotokoll des Krisenstabs hervor, über das der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet. Bisher hieß es fälschlicherweise, der Landrat habe erst um 23.09 Uhr auf den höchsten Alarmfall gestellt. Die Ermittlungen gegen den CDU-Politiker und den Leiter der Technischen Einsatzleitung wegen des Verdachts der fahrlässigen Tätung durch Unterlassen ergaben laut Unterlagen, die der Zeitung vorliegen, ferner, dass in jener Phase außer über die App "Katwarn" ein flächendeckender Aufruf zur Evakuierung jener Häuser im Landkreis, die zu überfluten drohten, ausblieb. Zugleich wurde offenbar, dass der Landrat nach einem abendlichen Besuch in der Einsatzleitzentrale der Kreisverwaltung die ganze Flutnacht über nicht mehr vor Ort war.

Vielmehr gaben Zeugen beim Landeskriminalamt zu Protokoll, dass Pföhler einige seiner Nachbarn bereits gegen 22.15 Uhr vor der drohenden Katastrophe gewarnt und sie dazu aufgefordert haben soll, ihre Häuser zu verlassen. pm, ots