Nato will keinen 3. Weltkrieg riskieren - Situation wie beim Berliner Mauerbau

Der FDP-Außenexperte Alexander Graf Lambsdorff hat Überlegungen in der Union, die Nato könnte unter bestimmten Umständen in den Krieg in der Ukraine eingreifen, entschieden zurückgewiesen.

 

"So tragisch das Schicksal der Menschen in der Ukraine ist: Den Eintritt in einen dritten Weltkrieg, der nuklear geführt werden würde, wird die Nato weder riskieren noch verantworten wollen", sagte Lambsdorff der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die Situation in der Ukraine erinnere an den Tag des Mauerbaus am 13. August 1961, "als die Ostdeutschen eingemauert wurden". "So wie Joe Biden heute ausschließt, amerikanische Soldaten in die Ukraine zu schicken, so hat damals John F. Kennedy ganz klar gesagt, dass die USA nicht militärisch einschreiten würden, weil ansonsten der dritte Weltkrieg ausbräche. So ist es auch heute: Wir können militärisch nicht eingreifen, ohne den dritten Weltkrieg zu riskieren", sagte der stellvertretenden FDP-Fraktionsvorsitzende.

 

Sanktionen sind ein scharfes Schwert

 

Die verhängten Sanktionen gegen Russland bezeichnete er als "ein scharfes Schwert". "Die Sanktionen gegen Russland sind jetzt so umfassend, wie sie einst nur gegen Südafrika zur Zeit der Apartheid waren. Es geht nicht mehr nur um Wirtschaft und Finanzen, sondern auch um Kultur und Sport. Das macht den Menschen deutlich, dass die Führung ihres Landes Russland zu einem Paria-Staat gemacht hat", erklärte Lambsdorff. pm, ots