Muriel Baumeister und ihr Kampf gegen den Alkohol

Als sie die Boulevardpresse wegen ihrer Alkoholsucht öffentlich an den Pranger stellte, entschloss sich Muriel Baumeister für einen sehr offensiven Weg.

 

Sie schrieb das Mutmacher-Buch "Hinfallen ist keine Schande, nur Liegenblei-ben" und spricht in Talkshows und Interviews über ihren Kampf gegen die legale Gesellschaftsdroge. "Es war das Bedürfnis, mich irgendwie mitzuteilen, ja. Mir war es wichtig, mich aufzustellen, mich zu positionieren", erklärt die Schauspielerin und Mutter dreier Kinder im Gespräch mit dem Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".

 

Geschlossene Psychiatrie in der Charité in Berlin 

 

Was die gebürtige Österreicherin, die schon mit 15 Jahren in der Familienserie Ein "Haus in der Toscana" vor der Kamera stand, letztlich vor der Sucht gerettet hat, waren ihre Panikattacken, die durch den Alkoholkonsum ausgelöst wurden. "Deutlicher können eine Seele und ein Körper nicht nach Hilfe schreien", findet die heute 50-Jährige. Vor vier Jahren ließ sie sich in die geschlossene Psychiatrie in der Charité in Berlin für einen Entzug einweisen. Zehn Tage später war sie nüchtern - und das ist sie bis heute.

 

Herausforderung mit der Sucht

 

Dennoch bezeichnet sich die Schauspielerin nach wie vor als Alkoholikerin, wenn auch als nüchterne. Denn die Herausforderung mit der Sucht bleibe ein Leben lang bestehen, wie sie sagt. Der Alkohol sei viele Jahre lang ein Filter zwischen ihr und unangenehmen Emotionen gewesen. "Und es gibt immer wieder Momente, in denen ich denke, es bräuchte jetzt wirklich nicht viel, um zu trinken. Und die Sorge und Achtsamkeit, auf diese Momente zu achten ist wahnsinnig anstrengend", gesteht Baumeister. Was macht sie in diesen kritischen Phasen? Sie trinkt dann einfach nichts. "Oder wie die Anonymen Alkoholiker sagen: Heute nicht. Das ist die Antwort immer und auf alles mit Alkohol."

pm, ots, Quelle: Apotheken Umschau