Arminia Bielefelds kaufmännischer Geschäftsführer Markus Rejek sieht im fehlenden Wettbewerb an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga eine Gefahr für die Attraktivität des Sports.
Eine ausgeglichenere Verteilung der TV-Gelder würde kleine Vereine stärken "und damit die Liga spannender machen", sagte der 53-Jährige der in Bielefeld erscheinenden "Neuen Westfälischen" und forderte im gleichen Zug eine Reform der bestehenden Regeln.
- "1994 wurden die Einnahmen aus dem Fernsehtopf noch gleichverteilt. Warum soll das in Zukunft nicht wieder möglich sein?", so Rejek. "Jetzt ist der Zeitpunkt erreicht, darüber nachzudenken. Für einen Wettbewerb, in dem man am Anfang schon weiß, wer gewinnt, gehen die Leute nicht ins Stadion."
- Zuletzt war das Verteilschema der TV-Einnahmen, die für viele Profiklubs den größten Ertragsposten darstellen, zur aktuellen Saison verändert worden. Rejek kritisiert diesen Schritt als "allenfalls kosmetische Änderung".
- Arminia Bielefeld hatte 2020 gemeinsam mit Mainz 05, dem FC Augsburg und dem VfB Stuttgart für einen gerechteren Verteilschlüssel plädiert.
- Daraufhin waren diese Klubs unter anderem von einem Gipfeltreffen der übrigen Erstligisten ausgeladen worden. "Es darf nicht darin enden, dass es solche internen Versammlungen gibt, um zu zeigen, welche Machtverhältnisse herrschen", sagte Rejek nun. "Wir brauchen Ergebnisse im Sinne des Sports - und dafür die Bereitschaft zu kritischen Diskussionen."
Bielefeld belegt aktuell den 17. Tabellenplatz und könnte am kommenden Wochenende bereits aus der Bundesliga absteigen, sollte das Auswärtsspiel beim VfL Bochum nicht gewonnen werden und die Konkurrenz aus Stuttgart in München siegen. Der Personaletat der Ostwestfalen soll in dieser Saison bei etwa 25 Millionen Euro liegen, Rekordmeister Bayern München wendet für seine Mannschaft mehr als das Zehnfache auf. pm, ots