Klimaaktivistin Luisa Neubauer geht mit den Grünen hart ins Gericht

Sechs Monate nach dem Start der Ampel-Koalition im Bund kritisiert die Klimaaktivistin Luisa Neubauer die Grünen.

 

"Wenn es jemals die Illusion gab, dass sich das mit dem Klima schon klärt, sobald die Richtigen regieren - dann liegt sie jetzt in Scherben", schreibt Neubauer, die selbst Grünen-Mitglied ist, in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit".

  • Mit Blick auf den Ukraine-Krieg schreibt die Fridays-for-Future-Aktivistin: "Erstmals erleben wir die lang ersehnte Geschwindigkeit in der Politik, bloß nicht für die Klimawende, sondern für immer mehr fossile Entscheidungen", so Neubauer.
  • "Sollte uns das überraschen, nur weil die Grünen mitregieren? Auch nicht! Die werden so hart für jedes Gramm an Idealen gefeiert, das sie über Bord werfen, da wird sich absehbar keine neue Öko-Opposition herausbilden."
  • Und weiter: "Man wird weiterhin auf die Fossilität setzen, nur diesmal mit doppeltem Feel-good-Vibe, weil deputinisiert und von Grünen beworben."

Die Arbeit des grünen Vizekanzlers Robert Habeck bewertet Neubauer in der "Zeit" zwiespältig.

  • Zwar erkläre er viel. Aber: "Ähnlich schnell wie die Embargo-Debatte kippte die Überzeugung, dass eine rasante Energiewende automatisch folgen würde, denn seine nachdenklichen Handyvideos sendete Robert Habeck nicht von Touren über Fotovoltaik-Dächer, sondern aus Katar."

Auch von der Regierungspartei SPD zeigt sich die Klimaaktivistin enttäuscht:

  • "Wo sind eigentlich die 49 Jusos im Bundestag, die doch irgendwann noch mal Revolution in der SPD machen wollten? Fossile Energien befeuern Krieg und rauben Lebensgrundlagen, für eine radikale Energiewende muss man gar kein Öko mehr sein, es reicht schon, Frieden und Freiheit ganz gut zu finden." pm, ots 
    Foto: Markus Spiske