DGB-Chefin Fahimi warnt vor ökonomischen Selbstmord durch Klimaschutz

Die Gewerkschaften warnen mit Blick auf den Klimaschutz vor folgenschweren Fehlern bei der Transformation der deutschen Wirtschaft.

 

Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Es wäre ein eklatanter Fehler, auf Industrieproduktion in Deutschland zu verzichten, nur um sich die eigene Klimabilanz schönzurechnen." Das habe sie auch beim ersten Treffen der Allianz für Transformation bei Bundeskanzler Olaf Scholz deutlich gemacht.

  • Fahimi sieht vor allem in den energieintensiven Branchen wie der Stahlindustrie, der chemischen Industrie sowie in der Produktion von Aluminium und Kupfer potenziell Jobs in Gefahr, aber auch in der Lebensmittelindustrie, die der zweitgrößte Gasverbraucher in Deutschland sei.
  • Sie betonte: "Auf all das zu verzichten und sich quasi vom Exportland zum Importland zu wandeln wäre ökonomischer Selbstmord. Es kann nicht sein, dass wir uns über einen industriellen Rückbau ökologisch gesundschrumpfen. Wir erwarten von der Transformation qualitatives Wachstum und Beschäftigungsaufbau."
  • Die DGB-Vorsitzende plädierte zudem für die Einrichtung von Transformationsfonds, mit denen man eine Brücke bauen könne hin zu mehr Investitionen nicht nur der öffentlichen Hand, sondern auch der privaten Anleger.
  • "Wir müssen das enorme Privatvermögen in Deutschland für die Transformation mobilisieren nach dem Motto: Gutes Gewissen - gute Gewinne."
  • Der Staat könne dazu zum Beispiel Staatsanleihen auflegen mit den Kriterien Klimaneutralität und gute Beschäftigung in tarifgebundenen und mitbestimmten Unternehmen, schlug Fahimi vor. pm, ots