Ahrtal: Flutopfer zum zweiten Mal zu Opfern - Ministerpräsidentin Dreyer muss handeln

Der Wiederaufbau im Ahrtal ist für Rheinland-Pfalz die größte Herausforderung seit der Nachkriegszeit.

 

Er wird lange dauern, sehr viel ist schon passiert; niemand erwartet, dass er ein Jahr danach abgeschlossen ist. Das Land allein kann auch nicht den Handwerkermangel lösen, der nun mitverantwortlich dafür ist, dass es im Tal stockt.

 

Aber das kann und darf keine Entschuldigung sein für den Riesenberg Bürokratie, vor dem die Menschen dort stehen, durch den sie nun ein zweites Mal Opfer zu werden drohen.

  • Seit Monaten gibt es Klagen über zu komplizierte Anträge, zu schleppende Auszahlungen und Personalmangel bei der ISB, der dafür zuständigen Investitions- und Strukturbank.
  • Seit Monaten kapitulieren davor gerade ältere Menschen und leben auch deshalb weiter in kaputten Häusern.
  • Die Reaktionszeit der Landesregierung auf diese Klagen ist quälend langsam - offenbar gibt es niemanden, der mit Macht sagt: So geht es nicht weiter.
  • Warum macht die Ministerpräsidentin das nicht? Ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen ist zudem, dass das Nachbarland NRW bei der ersten Überweisung 40 Prozent der bewilligten Hilfssumme auszahlt - Rheinland-Pfalz aber nur 20 Prozent.
  • Leben hier etwa Opfer zweiter Klasse? Wenn dies dann noch unter anderem damit begründet wird, dass dadurch eine "hohe Liquidität" bei den Betroffenen verhindert und sie vor Strafzinsen bewahrt würden, greift man sich auch als Nicht-Betroffener an den Kopf. Das ist eine absurde, aus Sicht der Opfer dramatische Fehleinschätzung der Stimmung und Lage vor Ort. pm, ots, Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz, Autor: Christian Matz, Foto: Chris F