Das 9-Euro-Ticket sollte nach Ansicht der Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer (GDL) nicht verlängert werden.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft, Claus Weselsky, sagte im rbb24 Inforadio:
- "Mit diesem 9-Euro-Ticket, mit dem eigentlich die Pendler entlastet werden sollten, haben wir zusätzlichen Verkehr in die Eisenbahn hineingebracht, zusätzliche Reisenden-Anstürme. Das tut dem System nicht gut, weil es sowieso schon auf Verschleiß gefahren wird. Jetzt sind wir zusätzlich noch völlig überlastet."
Er könne von einer Verlängerung des 9-Euro-Tickets nur abraten, sagte Weselsky.
- "Wir verhökern hier etwas, wir tun so, als wäre Nahverkehr umsonst. Das bedeutet doch am Ende des Tages, dass das ein wertloses Produkt ist.
- Im Gegenteil: Wir müssen das zu einem vernünftigen Preis, allerdings auch übergreifend, sprich bundesweit, ein ordentliches Ticket für den Nahverkehr, für die Pendler zum Tragen bringen."
- Das was jetzt passiere, könne Pendler eher abschrecken, so der GDL-Chef. Stattdessen gebe es Touristenströme zur Ostsee.
Weselsky forderte außerdem, die Bahn solle sich auf ihr Kerngeschäft in Deutschland konzentrieren.
- Die weltweite Expansion als Logistikunternehmen halte er für falsch. Er könne sich einen Verkauf der Logistiksparte DB Schenker vorstellen:
- "Wir sind kein Logistiker, wir sind eine Eisenbahn. Ein Teil des gesamten Logistiksystems. Und wir müssen nicht alles bedienen, sondern wir müssen erstmal unsere Hausaufgaben machen:
Eisenbahn in Deutschland - sicher, zuverlässig und pünktlich. Das ist die Kernbotschaft." pm, ots
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