In der Debatte über Verschwendung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk hält der sachsen-anhaltische Rechnungshofpräsident Kay Barthel die Möglichkeit zur Prüfung für begrenzt.
- "Wenn man ehrlich ist: Wir können da bisher bei der Prüfung des MDR nur an der Oberfläche kratzen und uns isoliert einzelne Aspekte heraussuchen", sagte er im Interview mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.
- Der MDR habe jährliche Ausgaben von mehr als 750 Millionen Euro, beim sachsen-anhaltischen Rechnungshof stünden dafür aber nur zwei Prüfer zur Verfügung. "Mit so begrenzten Ressourcen sind nur Stichproben möglich", sagte Barthel.
- Beim MDR habe es in den vergangenen drei Jahren vier Prüfungen gegeben, "die wir uns mit den Kollegen aus Sachsen und Thüringen geteilt haben".
- Vor diesem Hintergrund wollte Barthel auf eine entsprechende Nachfrage nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass beim MDR alles mit rechten Dingen zugeht. "Wie sollte ich das können? Da würde ich eher Lotto spielen", sagte Barthel.
- Und: "Das gilt aber allgemein für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, da können Sie derzeit für keinen Sender die Hand ins Feuer legen." pm, ots
Foto: Samer Daboul