Seit in Sachsen-Anhalt gegen Covid-19 geimpft wird, werden deutlich mehr Impfneben-wirkungen registriert.
Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung in Halle. Abrechnungsdaten der AOK Sachsen-Anhalt zeigen, dass die Zahl der Impfnebenwirkungen 2021 sprunghaft auf 11.856 anstieg.
- Im Jahr zuvor wurden von Ärzten im Land nur 677 Diagnosen auf Impfnebenwirkungen gestellt. Der Corona-Impfstoff war seit Anfang 2021 verfügbar.
Die Steigerung erklärt Virologe Klaus Stöhr vor allem mit der verstärkten Präsenz von Impfstoffen im Alltagsleben.
- "Das hat die Aufmerksamkeit für Nebenwirkungen erhöht." Hinzu komme, dass es 2021 deutlich mehr Impfungen gegeben habe als in den Jahren zuvor und entsprechend mehr Komplikationen.
- Außerdem fehle es den Covid-Impfstoffen an einer Dosis-Skalierung. Soll heißen: Bei der Impfstoff-Menge gibt es keine Differenzierung zwischen jungen und alten Patienten.
- "Dabei hätte eine geringe Dosis bei jüngeren Jahrgängen sicherlich die gleiche Wirkung mit geringeren Nebenwirkungen erzeugt", so Stöhr.
- Laut dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das in Deutschland für die Sicherheit von Impfstoffen zuständig ist, handelt es sich bei den AOK-Zahlen nicht um bestätigte Impfnebenwirkungen, sondern nur um Daten, aus denen kein zwingender Zusammenhang zwischen Impfung und Nebenwirkung geschlossen werden könne.
Für das PEI bleibt die Corona-Impfung sicher, unter andere deswegen, weil bei nur drei von 10.000 Impfungen schwerwiegende Komplikationen auftreten. pm, ots