Der frühere Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, der seit Jahren offen homosexuell lebt, würde ein Coming-out von schwulen Spielern bei der WM begrüßen.
- "Ich fände es toll, wenn es einer machen würde. Ich würde es aber nicht fordern", so Hitzlsperger im Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit".
- Allerdings sei eine WM für solch einen Schritt "womöglich nicht der beste Moment." Die Spieler führen dorthin, "um Topleistung zu bringen. Ein Coming-out wäre, ich weiß das ja, eine maximale Ablenkung. Da sucht man sich vielleicht einen anderen Zeitpunkt aus", sagt Hitzlsperger.
- Durch die jüngsten Äußerungen des katarischen WM-Botschafters, wonach Homosexualität ein "geistiger Schaden" sei, könnten sich Spieler sowohl eingeschüchtert "oder auch zu einem Coming-out herausgefordert fühlen", so Hitzlsperger.
In dem Gespräch äußert sich Hitzlsperger auch kritisch zur Vergabe der WM nach Katar:
- "Die Fifa ist das Grundproblem. Sie hat Katar bestellt, sie hat Katar bekommen und wundert sich nun über die Kritik. Und sie hat es sich richtig was kosten lassen.
- Wenn im Rahmen der Fifa-PR berühmte Ex-Fußballer wie David Beckham für Honorare in Millionenhöhe zusammen mit Fifa-Chef Gianni Infantino durch die Welt reisen, um den Leuten zu erklären, wie
toll das alles war und ist in Katar, dann ist das obszön", sagt Hitzlsperger. pm, ots
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