Der Weltnaturgipfel ist eine historische Chance - 30 Prozent der Erde schützen

Nach vier Jahren Verhandlungsmarathon wurden auf dem Weltnaturgipfel in Montreal von den 196 Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) richtungsweisende Vereinbarungen zum Schutz der Natur beschlossen.

  • Georg Schwede von der Campaign for Nature sieht darin eine historische Chance, das Artensterben endlich zu stoppen und fordert auch für Deutschland eine Strategie zum Schutz der Biodiversität.
  • "Auch wenn nicht alle Erwartungen an das neue Abkommen erfüllt werden konnten, bieten die verabschiedeten Ziele jetzt die große Chance, die so dringend notwendige Trendwende zur Bewältigung der Biodiversitätskrise einzuleiten und damit die Lebensgrundlagen heutiger und zukünftiger Generationen zu sichern", sagte Georg Schwede.

"Zu den richtungsweisenden Zielen gehört vor allem die historische ,30x30' Vereinbarung. Diese soll mindestens 30 Prozent der Erde schützen und damit einen entscheidenden Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt und des Weltklimas leisten", so Schwede weiter.

  • Das Abkommen von Montreal hat auch das Potenzial, die Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften bei der Umsetzung von 30x30 und anderer Ziele zu wahren und zu stärken. Auch dies wäre ein Paradigmenwechsel für den Schutz der Natur.

Außer dem 30x30 Ziel wurde in Montreal unter anderem vereinbart, bis zum Jahr 2030:

  • Den rasanten Verlust von intakten Wildnisgebieten auf Null zu reduzieren
  • 30 Prozent zerstörter und stark geschädigter Naturräume zu renaturieren
  • 500 Milliarden an umweltschädlichen Subventionen abzubauen
  • Die Risiken von Pestiziden und hoch umweltschädlichen Chemikalien sowie den Eintrag von Nährstoffen um die Hälfte zu reduzieren, und den vollständigen Stopp der Verschmutzung der Umwelt durch Plastikmüll auf den Weg zu bringen.

Wenn sich die Länder nun an die Umsetzung der Ziele machten, müsse sichergestellt sein, dass alle - von den Regierungen über die Zivilgesellschaft und indigenen Völker bis hin zu den Wissenschaftlern und der Privatwirtschaft - einbezogen würden, um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, so die Campaign for Nature.

  • "Von der Bundesregierung erwarten wir, dass die verabschiedeten globalen Ziele jetzt in eine nationale und internationale Biodiversitätsstrategie übersetzt werden, die ressortübergreifend umgesetzt werden", forderte Schwede. pm, ots
    Foto: Larisa Koshkina/Pixabay