Sportgeschichte: Das Farbfernsehen sorgte für gelbe Tennisbälle

In den frühen 1970er Jahren hatten viele Fernsehsender den Übergang von Schwarz-Weiß- zu Farbsendungen vollzogen, und immer mehr Haushalte rüsteten ihre Fernseher auf, um davon zu profitieren.

 

Die neue Technologie bot ein intensiveres und unterhaltsameres Erlebnis; in einem Fall bot sie auch eine Gelegenheit für Innovationen im Sport. Im Jahr 1972 wurden die heute bekannten neongelben Tennisbälle eingeführt, um sie auf Farbfernsehern besser sichtbar zu machen. Die leuchtende Farbe wurde ausgewählt, nachdem eine Studie der International Tennis Federation (ITF) ergeben hatte, dass der helle Gelbton – offiziell als „optisches Gelb” bezeichnet – es den Zuschauern zu Hause erleichterte, das Geschehen auf ihren Bildschirmen zu verfolgen. 

 

Als die Bälle in Wimbledon gelb wurden

 

Historisch gesehen waren Tennisbälle entweder weiß oder schwarz (je nach Farbe des Platzes), aber bei Farbübertragungen waren weiße Bälle schwieriger zu verfolgen. Auch nach der Einführung der gelben Bälle waren weiße Bälle weiterhin erlaubt, und Wimbledon, das älteste Tennisturnier der Welt, stellte nicht um. Und das, obwohl das prestigeträchtige Sportereignis seit 1967 in Farbe übertragen wurde, als der legendäre BBC-Moderator David Attenborough den Wechsel des Senders von Schwarz-Weiß zu Farbe beaufsichtigte. Es dauerte weitere 14 Jahre, bis das Turnier mit der Zeit ging, und 1986 führte Wimbledon schließlich optisch gelbe Tennisbälle ein. mei

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