Lauterbach sieht riesige Defizite im deutschen Gesundheitssystem

SPD-Politiker Karl Lauterbach sieht im deutschen Gesundheitswesen "riesige Baustellen, die coronabedingt nicht bearbeitet wurden".

 

"In den letzten zwei Jahren ist sehr viel liegen geblieben", sagte Lauterbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger/Leverkusener Anzeiger" vor dem Start der Arbeitsgruppen zur Vorbereitung einer Ampel-Koalition am Mittwoch. "Die Krankenhäuser sind stark defizitär, insbesondere die Unikliniken. Der Ausbau der Digitalisierung ist ins Stocken geraten, sowohl in den Praxen als auch in Krankenhäusern. Die Krankenkassen machen zweistellige Milliardendefizite. Es gibt erhebliche Probleme in der Vorbeugemedizin", konstatierte der SPD-Gesundheitsexperte, der als Fachpolitiker für den Bereich Gesundheit und Pflege mitverantwortlich ist.

 

Alles über Gesundheitspolitik

https://www.interview-welt.de/blog/politics-economics/

 

Personalfragen kommen ganz zum Schluss

 

Zu seinen eigenen Ambitionen, Gesundheitsminister zu werden, äußerte sich Lauterbach zurückhaltend: "Man darf sich selbst auch nicht überschätzen", sagte er: "Personalfragen werden ganz zum Schluss entschieden. Jetzt arbeite ich erst einmal an der Richtung, die das Gesundheitssystem in den nächsten vier Jahren einschlägt."

 

Keine Zwischenergebnisse durchstechen

 

Der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Leverkusen/Köln-Mülheim erwartet, dass die Teilnehmer der Verhandlungen über eine Ampel-Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP keine Zwischenergebnisse an Medien durchstechen werden: "Ich habe viel Erfahrung im Führen von Koalitionsgesprächen und weiß: Das Beste kommt raus, wenn man vertrauensvoll miteinander diskutiert, Zwischenergebnisse nicht in der Zeitung stehen und auch Ziele nicht öffentlich auseinandergenommen werden." Er werde im Vorfeld auch keine Ziele öffentlich kommunizieren, sagte Lauterbach, "und hoffe, die anderen sind auch so schlau, das nicht zu tun." pm, ots

 

English version

 

SPD politician Karl Lauterbach sees "huge construction sites in the German health care system that have not been dealt with due to Corona".

 

"A lot has been left undone in the last two years," Lauterbach told the "Kölner Stadt-Anzeiger/Leverkusener Anzeiger" before the start of the working groups to prepare a traffic light coalition on Wednesday. "The hospitals are heavily in deficit, especially the university hospitals. The expansion of digitalisation has stalled, both in practices and hospitals. The health insurance companies are running double-digit billion deficits. There are considerable problems in preventive medicine," stated the SPD health expert, who is co-responsible for the area of health and care.

 

Personnel issues come at the very end

 

Lauterbach was cautious about his own ambitions to become Health Minister: "One should not overestimate oneself," he said: "Personnel issues will be decided at the very end. For now, I'm working on the direction the health system will take in the next four years."

 

No puncturing of interim results

 

The Member of Parliament for the Leverkusen/Cologne-Mülheim constituency expects that the participants in the negotiations on a traffic light coalition of SPD, Bündnis 90/Die Grünen and FDP will not leak any interim results to the media: "I have a lot of experience in conducting coalition talks and know that the best results come out when people discuss with each other in a spirit of trust, interim results do not appear in the newspapers and goals are not publicly taken apart." Lauterbach said he would also not communicate goals publicly in advance, "and I hope the others are also smart enough not to do that." pm, ots, mei